Drohungen gegen gaditanische Taxifahrer am Flughafen Jerez

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Taxistreik in Jerez

Bedroht und erpresst. So fühlen sich Taxifahrer aus der gesamten Provinz Cádiz zurzeit, wann immer sie am Flughafen in Jerez de la Frontera einen Fahrgast hinbringen oder abholen müssen.

Die Spannungen zwischen den Taxifahrer aus Jerez und den Taxifahrern aus den anderen gaditanischen Regionen sind in den letzten Wochen immer weiter gestiegen, da die andalusische Regierung das Gesetz 11/1985 abschaffen möchte, welches den Taximarkt liberalisiert und es Taxis aus allen Städten erlaubt den Flughafen jederzeit anzufahren. In einem Interview mit Andaluciainformacion.es hat einer der auswärtigen Taxifahrer erzählt, was sie zurzeit durchmachen müssen:

„Seitdem die Taxifahrer aus Jerez seit dem 8. Februar streiken, haben viele Kollegen aus Cádiz und anderen Städten Angst den Flughafen anzufahren. Wir werden von ein paar Fahrern aus Jerez erpresst, angepöbelt und beschimpft. Es geht sogar so weit, dass sie unsere Wagen beschädigen. Erst letzte Nacht musste die Polizeit Nägel auf dem Taxistreifen aufsammeln, die dazu bestimmt waren unsere Reifen aufzuschlitzen. Wir wurden auch schon angespuckt oder mit Obst beworfen. All diese Vorfälle werden zwar registriert und den Richtern übergeben, es ist jedoch auf diese Weise unmöglich vernünftig zu arbeiten.“

Der Taxifahrer, der lieber anonym bleiben möchte, habe außerdem Angst, dass irgendwem auf einer der Seiten irgendwann „die Sicherungen durchbrennen“ und dass es zu schlimmeren Vorfällen kommen könne. Das Gesetz und die Logik sei auf seiner Seite, schließlich kann von einem Fahrgast aus Cádiz niemand erwarten, dass er sich ein Taxi aus Jerez kommen lässt, nur um zum Flughafen zu fahren. „Die meisten unserer Kunden sind Stammkunden, die auf Bestellung direkt vom Flughafen abgeholt werden. In diesem Sinne nehmen wir den auf Laufkundschaft wartenden Taxifahrern in Jerez ja noch nicht einmal Kunden weg“, so der Taxifahrer weiter.

Unterstützung aus der Politik

Die Bürgermeisterin aus Cádiz Tere Martínez (PP) hat bereits Unterstützung angekündigt. Sie hat inzwischen bei der andalusischen Regierung Beschwerde eingereicht und baut darauf, dass diese Probleme von offizieler Seite so schnell wie möglich gelöst werden, damit der reibungslose Ablauf am Flughafen wieder sichergestellt werden kann.

Die Streiks hatten bereits vor Monaten am Flughafen in Málaga begonnen, als der malaguenische Taximarkt liberalisiert wurde. Seit dem 8. Februar ist die Protestwelle auch auf Jerez übergeschwappt, sodass seit diesem Tage die Taxifahrer in Jerez streiken. Es handelt sich hier um ein altes Gesetz vom 22. Januar 1985 (Ley 11/1985), welches regelt, dass Flughäfen nur von Taxis angefahren werden dürfen, die entweder eine Lizenz der jeweiligen Stadt haben oder aus einer anderen Stadt vorbestellt wurden. Die auswärtigen Taxis dürfen über nicht mehr als 10 Sitzplätze verfügen. Dieses Gesetzt soll nun gekippt werden.

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