Fassungslose Gewalt: Die Politikerin Isabel Carrasco der spanischen Volkspartei PP ist auf offener Straße und am helllichten Tage erschossen worden. Carrasco war Vorsitzende der Provinzverwaltung von Castilla y León.
Als PP-Chefin in León war sie ein wichtiges Mitglied der Partei des Ministerpräsidenten Mariano Rajoy. Am Montagnachmittag wurde die Politikerin laut Polizeiangaben in León erschossen aufgefunden. Das Innenministerium in Madrid ließ alsbald verkünden, dass es sich bei der Tat womöglich um einen persönlichen Racheakt gehandelt habe. Sowohl PP als auch PSOE sagten sämtliche Wahlkampfveranstaltungen für die Europawahl ab. Unter anderem hatte Parteichef Rajoy heute Abend eine Kundgebung in Valladolid und Alfredo Pérez Rubalcaba in Jaén geplant.
Augenzeugen haben gesehen, dass eine Frau drei Schüsse auf die 59-jährige PP-Chefin in León abgefeuert habe. Unmittelbar nach der Tat wurde Diese auch festgenommen.
Carrasco war aufgrund eines Finanzskandals Ende der 90er Jahre als Wirtschafts- und Finanzministerin ins Visier der Justiz geraten. Hierbei ging es unter anderem um die Unterschlagung von Geldern und falschen eigenen Abrechnungen. Sie gerät außerdem unter Beschuss, weil sie als „Frau der dreizehn Gehälter“ bekannt wurde und insgesamt rund 150.000 Euro jährlich aus Steuermitteln erhielt.