Macho-Vorwürfe gegen Cañete: „Intellektuell Überlegene sind Machos“

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Miguel Arias Cañete

Eklat um den EU-Politiker Miguel Arias Cañete (PP): Dem konservativen Kandidaten bei der Europawahl wird der schwere Vorwurf des Machismo gemacht.

Der ehemalige Umwelt- und Agrarminister leistete sich im Wahlkampf einen schwerwiegenden Fehler. Bei einer TV-Debatte am vergangenen Freitag sagte er, dass es schwierig sei mit Frauen zu diskutieren. Denn immer wenn man seine intellektuelle Überlegenheit ausspielen würde, sehe man sich dem Vorwurf des Machismo ausgesetzt. („El debate entre un hombre y una mujer es muy complicado, porque si haces un abuso de superioridad intelectual, o lo que sea, parece que eres un machista que está acorralado a una mujer indefensa“).

Mit dieser Aussage wollte er betonen, dass er während der Debatte die sozialistische Kandidatin Elena Valenciano geschont habe, weil sie eine Frau sei. Valenciano konterte darauf bloß kühl mit der Frage, ob man Frauen nun von TV-Debatten ausschließen solle. Der Vorsitzende der PSOE Alfredo Pérez Rubalcaba brachte sich ebenfalls in die Debatte ein und bezeichnete Cañete als schlechten Verlierer.

Nachdem Frauenverbände ihr Entsetzen zum Ausdruck gebracht haben, ruderte Arias Cañete bereits am Wochenende zurück und betonte, dass die PP schon immer an die Kraft der Frauen geglaubt habe. Ministerpräsident Rajoy (PP) erklärte gestern auf einer Wahlkampfveranstaltung, dass es sich bei der Aussage Cañetes keinesfalls um Machismo gehandelt hätte. Vielmehr sei es ein „Lapsus“ gewesen, dem keine größere Aufmerksamkeit zugeteilt werden sollte. Auch andere PP-Politiker taten die Angelegenheit als „dummen Patzer ohne Bedeutung“ oder als „Kleinigkeit“ ab.

Am 25. Mai sind Europawahlen. Experten zufolge könnte diese Aussage die PP als Machopartei im Wahlkampf weit zurückwerfen.

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