Drei Verletzte: Stierkampf in Spanien erstmals seit 1979 abgebrochen

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Stierkampf in Spanien

Das umstrittene Spektakel in Spanien hat drei Opfer gefordert: Erstmals seit 1979 wurde am Dienstagnachmittag eine sogenannte Corrida, ein Wettbewerb des Stierkampfes, abgebrochen.

Drama in der Stierkampfarena „Las Ventas“ in Madrid: Der Torero David Mora wurde bei einem Stierkampf schwer verletzt. Ihm wurde das Horn eines Stieres mindestens 30 Zentimeter tief in den Oberschenkel gerammt. Ein weiterer Stoß traf in direkt unter der Achselhöhle und bereitete ihm eine etwa 10 Zentimeter tiefe Wunde. Anschließend trat der Stier auf den am Boden liegenden Kämpfer ein und schleuderte ihn anschließend wieder durch die Luft.

Unmittelbar nach diesem Vorfall kam der Stierkämpfer Antonio Nazaré in die Arena „Las Ventas“, rettete Mora und tötete den Stier. Jedoch wurde er anschließend von dem nachfolgenden Stier so schwer verletzt, dass auch Nazaré letzten Endes gerettet werden musste. Der Matador Saúl Jiménez Fortes wurde bei diesem Rettungsversuch ebenfalls schwer verletzt. Zwar konnte er das Tier töten, jedoch wurde auch er mehrfach von den Hörnern des Stieres getroffen. Er musste ebenfalls aufgeben. All diese Geschehnisse fanden in weniger als einer Stunde statt.

Aufgrund dieser Vorfälle wurde die zwölfte Corrida von San Isidro in „Las Ventas“ schließlich abgebrochen. Die beiden Rechtshänder Nazaré und Fortes wurde genauso wie David Mora in ein Krankenhaus in Madrid eingeliefert. Da ansonsten keine weiteren Matadore mehr zur Verfügung standen, wurde der Stierkampf zum ersten Mal seit 1979 abgebrochen. Den vier verbleibenden Stieren wird durch den Abbruch unverhofft das Leben geschenkt. Alle drei Toreros haben schwere Verletzungen davon getragen, schweben jedoch nicht in Lebensgefahr.

Dieses Ereignis lässt die Macher von „Las Ventas“ an die Ereignisse zurückdenken, die bereits fast 40 Jahre zurückliegen: Am 15. Mai 1975 wurde dem Stierkämpfer Julián de Mata ein Stoß mit den Hörnern eines Stieres direkt in die Lungen fast zum Verhängnis. Er verlor dabei beinahe sein Leben. Im Jahr 1979 gab es sogar zwei Abbrüche fast unmittelbar hintereinander: Am 26. und am 28. Mai wurden die Stierkämpfer Rafael de Paula, Manolo Cortés und Ruiz Miguel (26.5.) und Paco Alcalde, Ortega Cano und El Niño de Aranjuez (28.5.) so schwer verletzt, dass auch diese Corridas abgebrochen werden mussten. 1983 musste ein nächtlicher Testlauf, welcher ohne den Picadores (Torero auf einem gepanzerten Pferd mit Speer, der den Stier schwächen soll) stattfand, ebenfalls abgebrochen werden.

Die Stierkämpfe in Spanien geraten regelmäßig in das Kreuzfeuer der Kritiker. Vor allem Tierschützer beklagen das grausame und unfaire Spektakel. Zwei Autonome Regionen, die Kanarischen Inseln und Katalonien, haben den Stierkampf mittlerweile verboten.

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