El Amigo Invisible – Weihnachten in Spanien

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El amigi invisible in Spanien

Wer sich öfter in Spanien aufhält, wird mit Sicherheit schon einmal von einem unsichtbaren Freund, dem Amigo Invisible, gehört haben. Denn Weihnachten hat in Spanien andere Traditionen als in Deutschland. Da die großen Geschenke für die Kinder erst am 6. Januar zu den Heiligen Drei Königen verteilt werden, gibt es an Heiligabend in der Regel nur Kleinigkeiten oder häufig sogar gar nichts. Aber auch Spanien nähert sich immer weiter amerikanischen Traditionen an. In vielen Familien kommt auch an Heiligabend oder am 1. Weihnachtsfeiertag der Weihnachtsmann. Dort, wo er nicht kommt, wird ein lustiges Spiel gespielt, um sich gegenseitig zu beschenken:

„El Amigo Invisible“ (der unsichtbare Freund) ein das beliebteste Spiel für Weihnachten. Bereits mehrere Wochen vorher haben alle Beteiligten Freunde und Familienmitglieder ein Los gezogen, auf dem der Name eines weiteren Teilnehmers steht. Nun muss jeder seinem „Amigo Invisible“ anonym etwas schenken. In der Regel wird vorher ein Preismaximum festgelegt, damit alle Geschenke in etwa gleichwertig sind.

Die Geschenke werden hübsch verpackt und mit dem Namen des Adressaten versehen. Zu Weihnachten werden diese Geschenke dann verteilt, ohne dass der Beschenkte weiß, von wem das Geschenk kommt. Wenn Kinder anwesend sind, können die Geschenke des Amigo Invisible auch von einem verkleideten Weihnachtsmann verteilt werden.

Alternativ zu den Geschenken kann Amigo Invisible auch mit einem anonymen Brief gespielt werden. Unter Freunden und Familienangehörigen kann nun zum Ausdruck gebracht werden, was man über seinen Spielpartner denkt oder fühlt.

Da zu Weihnachten häufig viele Personen aus verschiedenen Städten oder Ländern zusammen kommen, die sich das restliche Jahr nicht sehen, ist die Auslosung einige Wochen vorher nicht immer ganz einfach. In letzter Zeit haben sich deshalb auch Internetseiten etabliert, auf denen man die Auslosung steuern kann. Es wird dort einfach eine Liste der Teilnehmer mit Namen und Email-Adresse eingegeben und jeder bekommt per Zufallsgenerator seinen Amigo Invisible per Email zugeschickt. So sind auch Manipulationen ausgeschlossen.

Der Ursprung der Tradition des Amigo Invisible stammt aus Venezuela. Ende des 18. Jahrhunderts konnten die venezolanischen Frauen, die verheiratet oder verlobt waren, keine Freunde haben. Damit man sich trotzdem innerhalb des Bekanntenkreises eine kleine Freunde machen konnte, wurde der Amigo Invisible erfunden. So konnten sich gegenseitig Kleinigkeiten geschenkt werden, ohne dass die Frau mit damaligen Traditionen brach. Denn schließlich verläuft das Spiel komplett zufällig und anonym.

In Deutschland ist Amigo Invisible unter dem Namen Wichteln bekannt. Auch in vielen anderen Ländern werden verschiedene Varianten des Amigo Invisible gespielt. Immer, wenn mehrere Personen, die sich gegenseitig kennen, zusammen kommen, kann Amigo Invisible gespielt werden. In der Regel ist dies zu Weihnachten unter Freunden, Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen.

Frohe Weihnachten!

 

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