Laut einer Studie von Unicef wird die Armut unter Kindern in Andalusien in Zukunft noch weiter ansteigen.
Dies geht aus einem Bericht des Unicef Comité Andalucía hervor. Demnach sind über die Hälfte aller andalusischen Kinder direkt von Armut betroffen. Insgesamt leben 834.000 Kinder unterhalb der Armutsgrenze.
Das größte Problem in Andalusien ist nach wie vor die hohe Arbeitslosigkeit, die die Armut erst hervorrufe. Aufgrund finanzieller Armut werden die Kinder oft auch sozial ausgegrenzt und können an Aktivitäten, wie zum Beispiel in Sportvereinen nicht teilnehmen.
Dementsprechend stuft der Präsident von Unicef Andalucía Ricardo García Pérez die Situation in der Comunidad Autónoma als sehr heikel ein. Die Politik sei nun gefragt die Voraussetzungen für eine würdige Zukunft der Kinder zu schaffen. Dabei gehe es nicht nur um Arbeitsplätze für die Eltern, sondern auch um Integrationsprogramme, die verhindern, dass armutsgefährdete Kinder sozial ausgegrenzt werden.
Chancengleichheit für andalusische Kinder
Unicef setzt sich deshalb auch für mehr Kinderrechte ein. In den öffentlichen Schulen Andalusiens gibt es auf Antrag bereits kostenlose Mittagessen oder kostenlose Nachmittagsbetreuung. Diese Programme müssen aber noch weiter ausgebaut werden, damit die Chancengleichheit unter den Kindern und Jugendlichen gewahrt bleibt.
In den letzten zwanzig Jahren wurden aber schon große Fortschritte gemacht. Dank teurer Bildungsprogramme, die auch aus Strukturfonds der europäischen Union finanziert wurden, ging die Analphabetenquote in Andalusien stark zurück. Mittlerweile gehen rund 90% der 17-jährigen Andalusier zur Schule. Eine Zahl, die noch vor zwei Jahrzehnten undenkbar gewesen wäre. Bildung wird auch weiterhin die wichtigste Rolle bei der Armutsbekämpfung spielen.