Spanien: Unternehmer-Legende Ruiz Mateos ist tot

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José María Ruiz-Mateos

Spanien trauert um einen der wohl bedeutendsten Unternehmer der Nach-Franco-Zeit: José María Ruiz Mateos ist bereits am Montag im Alter von 84 Jahren in El Puerto de Santa María in der Provinz Cádiz gestorben.

Der gebürtige „Gaditano“ aus Rota stand für ein gewaltiges Firmennetzwerk, welches er als Selfmade-Unternehmer aufgebaut hat. Aber auch abstruse Auftritte und Ärger mit der Justiz muss er sich Postum vorwerfen lassen.

So wirtschaftete er die vor drei Jahrzehnten größte Privatholding Rumasa so herab, dass die damalige Sozialistische Regierung um Ministerpräsident Felipe González als Retter einspringen musste. Daraus entwickelte sich einer der größten Wirtschaftsskandale Spaniens nach Francos Tode. Sein Firmenimperium enthielt damals 754 Einzelfirmen und 20 Banken.

Das Unternehmen wurde letztlich verstaatlicht, um rund 60.000 Arbeitsplätze zu retten. Dies war aber nicht Ruiz-Mateos einziges Scheitern: Nach der Verstaatlichung von Rumasa gründete er die Holding Nueva Rumasa. Diese Unternehmensgruppe wurde 2011 für zahlungsunfähig erklärt. Ruiz-Mateos saß damals sogar zeitweise in Untersuchungshaft, da im vorgeworfen wurde, Geld aus der Insolvenzmasse für den hohen Lebensstandard seiner Familie abgezweigt zu haben.

Der im Jahr 1980 reichste Mann Spaniens kämpfte in den letzten dreißig Jahren immer wieder vor Gericht gegen die Enteignung seiner Unternehmensgruppe. Die meisten Prozesse verlor er. Besondere Aufmerksamkeit erhielt Ruiz-Mateos durch seinen Auftritt im Superman-Kostüm zu einem seiner Prozesse.

José María Ruiz-Mateos hinterlässt seine Frau Teresa Rivero und 13 Kinder.

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