Archäologischer Fund: Entdeckung einer 2.500 Jahre alten Stadt

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Eine große antike Stadt soll an der Flussmündung des Guadalquivir in einem Kiefernwald begraben liegen. Dies ergaben Satellitenbilder aus 700 Kilometer Höhe. Ungewöhnlich ist die Größe der Stadt aus dieser Epoche.

In einem Kiefernwald in La Algaida, bei Sanlucar de Barrameda (Cádiz) wurden bemerkenswerte Satellitenbilder aufgenommen, berichtet die spanische Zeitung El Mundo. Die mindestens 2.500 Jahre alte Stadt besteht aus vier Hauptgebäuden umgeben von dörflichen Strukturen und hat eine Größe von acht Quadratkilometern. Der Forscher Manuel Cuevas vermutet, dass die Stadt als Ganzes bei einem einmaligen Ereignis, möglicherweise einer Flutkatastrophe, verschüttet worden ist. Die Sedimentschichten schließen die Stadt wie eine Höhle ein, welche die Überreste gut erhalten haben. Das größte begrabene Gebäude hat eine außergewöhnliche Grundfläche von 360 x 180 Meter, andere Bauten bemessen 180 x 100 Meter. Diese Ausmaße wurden bis heute noch nicht für die historische Periode, in der Cuevas die Überreste eingeordnet hat, dokumentiert.

Cuevas hat noch weitere Strukturen gefunden, welche Hafenwellenbrecher, Schiffskanäle und Fundamente ähneln und der vorrömischen Zeit zugeordnet werden können. Diese Überreste weisen Ähnlichkeiten mit der verschütteten Stadt auf und könnten Ausläufer dieser gewesen sein. Der Forscher möchte nun eine Tomografie des Gebiets durchführen. Damit Diese und die Ausgrabung genehmigt werden kann, muss er sein Forschungsprojekt einer andalusischen Universität vorstellen.

Auf der anderen Seite des Flusses, etwa sechs Kilometer entfernt von La Algaida, in Cerro del Trigo, liegt der archäologische Fund einer römischen Siedlung. Der deutsche Archäologe Adolf Schulten hatte im Jahre 1919 die Siedlung im Nationalpark Doñana entdeckt. Die unterirdische Stadt kann jedoch nicht aus der römischen Zeit stammen.

Durch die Tiefe des archäologischen Fundes lässt sich darauf schließen, dass die Stadt in einer Zeit existierte, in der die Flussmündung des Guadalquivir so groß war, dass der See das heutige Sevilla bedeckte. Eine Zeit, in der nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Technologie, mit deren Hilfe die Stadt erbaut wurde, noch nicht existierte. Einige Mythen ranken sich um die nie entdeckte, antike Stadt Tartessos, nach der auch Schulten verzweifelt gesucht hatte. Möglicherweise ist der archäologische Fund das Zeugnis einer verlorenen Zivilisation.

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