Die neue Brücke in Cádiz öffnet noch diesen Donnerstag

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Brücke in Cadiz

An diesem Donnerstag wird Ministerpräsident Mariano Rajoy die Brücke „Puente de la Constitución de 1812“ eröffnen. Nur wenige Stunden später wird die Brücke dann für die Öffentlichkeit freigegeben.

Nach acht Jahren Bauzeit, vielen Budgetüberschreitungen und Verspätungen wird die neue Brücke in Cádiz damit endlich für den Verkehr eröffnet. Damit wird ein dritter Zugang zur Halbinsel geschaffen, nachdem im Jahr 1969 die Klappbrücke „Carranza“ eingeweiht wurde. Bis zu diesem historischen Moment mussten also fast vier Jahrzehnte vergehen.

Die Durchfahrtshöhe für Schiffe beträgt 69 Meter und lässt damit sogar die großen Kreuzfahrt- und Containerschiffe passieren. Übertroffen wird diese Durchfahrtshöhe nur von der Verrazano-Narrows Bridge, welche eine Durchfahrtshöhe von 69,8 Meter hat. Selbst die legendäre Golden Gate Bridge aus San Francisco ist nur 67 Meter hoch. Mit rund 5.000 Metern Länge ist die „Puente de la Constitución de 1812“ oder „Puente de la Pepa“ auch fast doppelt so lang wie die Golden Gate Bridge.

Das Datum der Eröffnungsfeier wurde bereits gestern Morgen von der Zentralregierung in Madrid festgelegt und hat sowohl Lokalpolitiker in Cádiz, als auch die Ingenieure der Brücke überrascht. Eigentlich sollte erst einmal nur ein Tag der offenen Tür stattfinden, an dem die Bürger von Cádiz die fünf Kilometer lange Brücke mit dem Fahrrad überqueren können. Da noch einige Sicherheitsvorkehreungen an der Brücke getroffen werden müssen, hatte bisher niemand mit einer so raschen Eröffnung gerechnet. Um diese Mängel auszugleichen werden an verschiedenen Stellen Sicherheitskräfte positioniert, die den Verkehr überwachen sollen.

Techniker des Entwicklungsministeriums haben jedoch grünes Licht für eine Eröffnung gegeben. „Alles ist in einem perfekten Zustand“, so die Experten aus Madrid. Der spanische König Felipe II. wird an den Eröffnungsfeierlichkeiten der Brücke in Cádiz nicht teilnehmen, da er zu diesem Zeitpunkt in New York bei einer Sitzung der Vereinten Nationen ist. Die Radprofis der Vuelta de España durften die Brücke bereits am 25. August. Seitdem fanden auf der Brücke noch einige weitere kleine Veranstaltungen statt. Die Brücke wird neben dem Autoverkehr auch zwei Busspuren haben. Diese Busspuren sollen in Zukunft für eine Straßenbahnlinie zwischen Cádiz und Jerez genutzt werden. Ein entsprechendes Projekt liegt der Junta de Andalucía bereits vor.

Mit 510 Millionen Euro hat die Brücke fast das Doppelte wie zu Beginn veranschlagt gekostet. Kritik mussten sich die verantwortlichen Politiker, vor allem der ehemalige Ministerpräsident Luis Zapatero, in der Wirtschaftskrise gefallen lassen. Sowohl 2010 als auch 2011 wurden die Bauarbeiten aus Geldmangel sogar komplett eingestellt, sodass sich der Eröffnungstermin der Brücke in Cádiz immer weiter hinauszögerte. Bisher ist auch noch nicht klar, ob eine Stadt wie Cádiz mit gerade einmal 120.000 Einwohnern ein so großes Projekt überhaupt benötigt. Viele Kritiker behaupten, dass es sich um nichts weiter als ein Prestigeprojekt ohne wirtschaftlichen Nutzen handelt. Wer am Ende Recht behält wird die Zukunft zeigen.

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