Touristensteuer auf den Balearen

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Surfen an der Costa de la Luz

Wer Urlaub auf den Balearen machen möchte, muss demnächst mit einer Taxe von bis zu zwei Euro am Tag rechnen. Die Regierung der Balearen erhofft sich so zwischen 50 und 80 Millionen Euro pro Jahr, die in den Naturschutz und in die touristische Infrastruktur einfließen sollen.

Am Mittwoch legte die Regierung der Balearen ein Konzept zur Einführung einer Steuer für eine nachhaltige Entwicklung der Mittelmeerinseln vor. Dem Vorschlag zu folge soll auf Ibiza, Formentera, Mallorca und Menorca jeder Tourist, über 14 Jahren, je nach Herberge einen Betrag zwischen 50 Cent und zwei Euro pro Tag zahlen. Auch die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe, die in den Häfen der Inselgruppe anlegen, sollen sich mit dem Höchstbeitrag beteiligen.

Die Regierung erhofft sich eine jährliche Summe zwischen 50 und 80 Millionen Euro. Der Hintergrund des Konzeptes ist der Erhalt des beliebten Ferienziels und der durch den Tourismus geschädigten Umwelt. „Die Besucher werden dazu beitragen, das Paradies der Balearen zu erhalten“, sagte Tourismusminister Biel Barceló. Den Hoteliers und Unternehmen der Reisebranche ist die Abgabe ein Dorn im Auge. Sie hatten auch die «ecotasa» (Ökosteuer) heftig bekämpft, welche die Urlauber von Mai 2002 bis Oktober 2003 auf den Balearen zahlen mussten. Damals protestierten die Touristen kaum gegen die Steuer und äußerten häufig sogar Verständnis.

Die Balearen-Regierung hatte ursprünglich geplant, die Steuer ab Ende 2016 einzuziehen. Ministerpräsidentin Francina Armengol schloss aber nicht aus, dass die Abgabe bereits im Frühjahr eingeführt wird. Die Höhe soll nach der Art der Unterkünfte variieren. Einheimische und auf den Balearen lebende Ausländer sind bei Übernachtungen in touristischen Unterkünften nicht von der Steuer ausgenommen.

Kreuzfahrttouristen und die Gäste von Fünf-Sterne-Hotels sowie Luxus-Appartements sollen nach den Plänen der Regierung in der Hauptsaison vom 1. April bis zum 31. Oktober den Höchstsatz von 2 Euro pro Tag zahlen. In Hostels, Berghütten oder auf Campingplätzen wird der Mindestsatz von 0,50 Euro berechnet. In der Nebensaison vom 1. November bis zum 31. März sollen die Tarife auf jeweils die Hälfte reduziert werden.

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