Weitere mutmaßliche IS-Mitglieder in Spanien festgenommen

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Drei mutmaßliche IS-Mitglieder wurden gestern in Madrid festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen nicht nur Anwärter für die Terrormiliz rekrutiert, sondern auch Terroranschläge in Spanien geplant zu haben. Heute wurden zwei weitere IS-Anhänger, wegen Rekrutierung und Indoktrinierung in Gewahrsam genommen.

Am frühen Dienstagmorgen wurden drei Marokkaner im Alter zwischen 26 und 29 Jahren in Madrid festgenommen. Den Angaben des Innenministeriums zufolge gehörten die Männer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) an und lebten als legal registrierte Einwanderer in der Hauptstadt. Sie sollen extrem radikalisiert sein und „Zugang zu Waffen“ gehabt haben, teilte Innenminister Jorge Fernández Díaz mit. Besonders aufmerksam wurde die Polizei durch Abhörmaßnahmen, bei denen die Terroristen sich zu geplanten Anschlägen in Spanien äußerten.

Nur einen Tag später gelang der spanischen Polizei erneut ein Coup. Im Süden von Barcelona wurden zwei Männer marokkanischer Abstammung wegen des Vorwurfs der Verbreitung von IS-Propaganda festgenommen. In sozialen Netzwerken sollen sie junge Menschen indoktriniert und Propagandamaterial veröffentlicht haben. Seit Anfang des Jahres haben die spanischen Behörden 62 Festnahmen von Verdächtigen durchgeführt, die freiwillige Kämpfer für den Irak und Syrien oder Anschläge rekrutiert haben sollen.

Hintergrund

Seit 2003 beherrscht und unterdrückt die kriminelle und terroristische Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) die Bevölkerung in großen Gebieten im Irak und in Syrien und kleineren Gegenden in Libyen. Nach militärischer Eroberung eines zusammenhängenden Terrains im Nordwesten des Iraks und im Osten Syriens rief der IS am 29. Juni 2014 einen als Kalifat bezeichneten Staat aus. Dieses theokratische Staatsmodell stellt eine islamische Regierungsform dar, bei der die Führerschaft des Kalifen den geistigen und weltlichen Machtbereich umfasst. IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi regiert das Kalifat nach seinen eigenen Vorstellungen von einem „Islamischen Staat“ als selbsternannter Kalif. Um seinen Staat aufzubauen werden in den vom Bürgerkrieg gebeutelten Gebieten, Frauen und Mädchen versklavt, Männer enthauptet und Jungen zu radikalen Soldaten ausgebildet. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen gehen von 2500 bis 7000 Verschleppten aus und bezichtigen den IS des Versuches eines Genozids an den Jesiden. Finanziert wird der aufstrebende Staat von Superreichen, durch den Verkauf von geraubten archäologischen Artefakten und Erpressungen. Die Organisation war und ist in verschiedenen Staaten aktiv und beschäftigt sich unter anderem mit der Anwerbung von Mitgliedern, verübt Bombenanschläge und ist im eigenen Interesse an Bürgerkriegen beteiligt. Der UNO-Sicherheitsrat und mehrere Regierungen haben den IS als terroristische Vereinigung eingestuft.

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