Hundestrand von San Fernando fraglich

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San Fernando soll den ersten ganzjährigen Hundestrand „Playa Canina“ der Provinz Cádiz erhalten, doch besorgte Stimmen der Einwohner ließen Unbehagen verlauten, sodass nun eine kommunale Abstimmung ausgerufen wurde, um Klarheit zu schaffen. Bis zum 19. Juni dürfen all diejenigen Personen ihre Stimme abgeben, die in San Fernando gemeldet sind.

Die Provinz Cádiz besitzt eine 260 kilometerlange Küste mit insgesamt 138 Kilometer Sandfläche, die in 83 verschiedene Strände unterteilt ist. Es gibt kleine Buchten, Meerbusen und Stadtstrände sowie naturbelassene und abgelegene Gebiete. Ein Paradies für jeden, der weite, endlose Strandspaziergänge unternehmen möchte. Doch kein einziger dieser Strände wurde bislang für Hunde freigegeben, im Gegensatz zur Provinz Malaga, die bereits zwei ganzjährige Hundestrände verzeichnen kann.

Dem soll nun Abhilfe geschaffen werden, denn San Fernando kündigte den ersten Hundestrand für die Provinz Cádiz an. Doch es hagelte Kritik von vielen Bewohnern der Stadt, die die Freigebung als hygienisch gefährlich einstufen und nicht möchten, dass ihre Kinder in Sand spielen, wo ein Hund sein Geschäft verrichtet haben könnte. Die Stadt ist gespalten, es gibt Befürworter und Gegner. Nun möchte die Stadtverwaltung Klarheit schaffen, um die mehrheitliche Haltung seiner Bürger zu erörtern und bittet daher alle residierenden Bewohner, an einer kommunalen Abstimmung teilzunehmen. Noch bis zum 19. Juni bietet sich die Möglichkeit, online oder persönlich seine Stimme abzugeben. Der Stimmzettel kann hier heruntergeladen werden. Insgesamt gibt es in San Fernando fünf kommunale Abstimmungen, die verschiedene Themenbereiche der Stadt in Frage stellen.

Hundestrand-1Betrachtet man das Projekt „Playa Canina“ von San Fernando einmal genauer, sticht hervor, dass der Vierbeiner sich auf den ausgeschriebenen Teilabschnitt des Camposoto Strandes nicht frei bewegen darf, sondern an einer Leine geführt werden muss. Insgesamt steht ein Bereich von 5.000 m2 zur Debatte, der 1,5 Kilometer von der „Punta de Boqueron“ (Landzunge gegenüber von der Ortschaft Sancti Petri) entfernt liegt. Der Bereich direkt am Meeresufer, zählt dabei nicht zu der ausgeschriebenen Hunde-Zone, um anderen Strandgäste die Möglichkeit zu bieten, bis zur Punta de Boqueron vorlaufen zu können, ohne das Gebiet umrunden zu müssen, oder sich durch die Präsenz der Hunde gestört zu fühlen. Hinweisschilder, die über die Vorschriften informieren und Sondermülleimer sind im Projekt mit eingeplant, um für einen hygienisch, einwandfreien Strand zu sorgen.

Dem Tierliebhaber oder Hundebesitzer sollte bewusst sein, dass in Andalusien Hundestrände allgemein Mangelware sind und nicht ganz so viele Freiheiten bieten, wie man das aus Deutschland oder anderen europäischen Ländern kennt. Für die Costa de Luz wäre es jedoch ein Anfang, der debattiert und verbessert werden darf, doch ein erstes Zeichen in Richtung Tierfreundlichkeit geben könnte.

In der Nebensaison, zur Herbst- und Winterzeit werden die Vierbeiner an den Stränden meist toleriert, eine offizielle Ausschreibung für diese Regelung gibt es jedoch nicht. Jede Gemeinde scheint dies selbst nach eigenem Ermessen zu bestimmen. An den Stränden der Provinzhauptstadt (Cádiz) gilt ein ganzjähriges Verbot für Vierbeiner. Wer gegen die Regel verstößt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 3.000 € rechnen, je nach Grad der Einstufung des Verstoßes (leicht 100-750 €, mittel 751-1500 €, schwer 1501-3000 €). Von April bis Oktober können die Strafen in Spanien verschieden Hoch ausfallen, die Grenze scheint bei etwa 3.000 € zu liegen. Wer mit seinem Hund einen Strandspaziergang zur Badesaison unternehmen möchte, sollte sich daher vorher über die Vorschriften und Bußgelder der Gemeinde erkundigen. Zugelassene Strände für Hunde in Spanien, finden sie auf der Seite von Redcanina.
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Foto 1: Diana Steffens; Foto 2 + 3: Ayuntamiento de San Fernando

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