Gedenktag an die Opfer des 18. August 1947

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Cádiz Kanonen 2

Vor 69 Jahre explodierten eine Lagerhalle der Marine Streitmacht mit Unterwasserminen, Wasserbomben und Torpedos, welche die Stadt in eine rote Wolke hüllten, die bis Ceuta sichtbar war. Es starben mehr als 150 Personen, davon viele Kinder, mehr als 5.000 wurden verletzt. Heute wird ein Blumenkranz an der Gedenktafel niedergelegt und es wird eine Reihe an Aktivitäten geben, die an die Opfer gedenken. Um 12.15 findet eine Führung statt, die die Route der betroffenen Stadtviertel abläuft und am Abend wird ein Film mit Bildern der Explosion im Casa de Iberoamérica gezeigt. 

Geschichte

Heute vor 69 Jahren erlebte die Stadt Cádiz eines der größten Katastrophen unserer heutigen Zeit. Genau um einundzwanzig Uhr fünfundvierzig explodierte eine Lagerhalle der spanischen Marinestreitmacht im Stadtviertel San Severiano, welches durch die große Wucht komplett zerstört wurde. Es waren alte Sprengsätze, die teilweise aus dem Zweiten Weltkrieg und Bürgerkrieg stammten, die die Stadt Cádiz, am 18. August 1947 zum Beben brachten und den Himmel rot färbten. Bis Portugal war die Explosion wahrzunehmen, die alle am Abend überraschte. Das Drama ereignete sich nicht unweit eines Waisenhauses „Hogar del Niño Jesús“, sodass sich viele Kinder unter den mehr als 150 Todesopfern befanden. Rettungskräfte und Wasser kamen aus Huelva, Sevilla, Málaga sowie Algeciras.

Zeitungsberichten zufolge kamen die Bomben 1942 aus Cartagena, weil es kein sicheres Waffenlager gab, die der Gefahr gerecht werden konnte, daher überführte man die explosiven Sprengsätze nach Cádiz, um sie später dort in einem alten Bergbaugelände der Sierra de San Cristóbal kurz vor Jerez sicherzustellen. Über den schlechten Zustand der Bomben war man sich bewusst.

In Cádiz versucht man Aufbau Arbeit zu leisten, um in Zukunft für dieses Geschehen ein Museum errichten zu können. Das Projekt wurde 2015 von einer Bürgerinitiative bei der Stadtverwaltung eingereicht und benötigt noch mehr politische und soziale Unterstützung zur Realisierung.

Programm

Als Impuls und um das Museumsprojekt voranzutreiben, hat das spanische Institut für Katastrophenvorsorge (Instituto Español para la Reducción de los Desastres, IERD) sich dieses Jahr mit Forschern und verschiedenen Hilfskräften zusammengetan, um Inhalte der Katastrophe aufzuzeigen, damit das Gedenken an die Opfer und das Ereignis nicht verloren geht. Nach der offiziellen Blumenniederlegung beginnt daher ein Rahmenprogramm mit diversen Aktivitäten, um den Opfern Tribut zu zollen. Begonnen wird mit einer geführten Route, die am hydrografischen Institut startet, der einstigen explodierten Lagerhalle und die Straßen (Tolosa Latour, Brunete, Acacias) und die Villen (chalet de Varela und chalet Las Terrazas) abläuft. Der Spaziergang endet schließlich in der Allee „Avenida de Bahía Blanca“.

Um 20 Uhr setzen sich die Aktivitäten im Iberoamerikanischen Haus (Casa de Iberoamérica) fort mit einem kurzen Film ‘La Explosión de Cádiz de 1947’, der Bilder der Katastrophe widerspiegelt und deren Geräusche wiedergibt. Hinterher findet in den gleichen Räumlichkeiten eine Konferenz-Debatte statt, mit Teilnahme der Forscher, die eine Studie über die Katastrophe erarbeitet haben sowie Überlebenden und Familienmitgliedern von Opfern und Rettungskräften der besagten Nacht. Man erfährt dabei von den dramatischsten und heldenhaftesten Szenen, die in jenen Tagen erlebt wurden, um mit den Anwesenden und jungem Publikum, diese Erfahrungen zu teilen.

Den Gedenktag beendet der Chor „Virelay“ mit einem musikalischen Requiem zur Erinnerung an die Todesopfer. Weitere Informationen auf der Gedenkseite an dieses Ereignis: la explosión de Cádiz.

Foto: Diana Steffens

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