Die Handelsbeziehungen und Sklaven brachten den Glauben an die ägyptische Göttin Isis nach Baelo Claudia. Der Trend des Isis-Glaubens erstreckte sich aber auch über das gesamte Römische Reich. Im Jahre 70 n. Chr. wurde ihr zu Ehren ein Tempel neben dem capitolium erbaut. Das rechteckige 29,85 mal 17,70 Meter große Gebäude erstreckt sich an der Nordwestecke des Forums. Im Tempel befindet sich die cella der Göttin Isis eine Treppe mit hineingemeißelten Inschriften führt in den Raum der Gottheit hinauf. Zwei Marmorplatten mit eingravierten Fußabdrücken markieren den Ort, an dem die Gläubigen Gebete beim betreten und verlassen der cella an die Göttin sprachen. Durch eine doppelt getäfelte Tür gelangten auserwählte Gläubige in den geweihten Raum. Dieser Raum war mit einem Bogengang geschlossen und befand sich in der Mitte des Raumes des Tempels in der nähe des Altars. An der Frontseite stand ein heiliger Brunnen und eine Zisterne, die für die Andachten eine große Rolle spielten. Hinter dem Gebetsraum befanden sich die privaten Wohnräume des Priesters und die cripta, in der heilige Rituale abgehalten wurden.