Das Theater in Baelo Claudia nutzt die natürliche Neigung des Geländes als Basis für die Sitze. Es wurde in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Christus erbaut, verlor jedoch seine Verwendung im 3. Jahrhundert n.Chr. Die Außenwand des Theaters hat neun gewölbte Eingänge, die den Zugang zu den verschiedenen Stufen des Zuschauerraums, dem cavea, ermöglichen. Die Öffentlichkeit konnte, je nach ihren sozialen Status, die verschiedenen Bereiche über Türen oder vomitoria erreichen.
Das Orchester befand sich vor der Bühne und war von den Seitentüren aus zugänglich. Im Süden zu beiden Seiten der Bühne flankieren rechteckige Bauten, sogenannte Seitenhallen (parascaenia). Eine Stufe (pulpitum) trennte das Orchester von der Bühne und wurde mit Marmor und bemaltem Stuck verziert. Noch heute sind Reste davon zu finden. Der Halbkreis von 18 Metern Durchmesser, am Fuße des Zuschauerraumes, war nicht nur der Orchestergraben. Eine Balustrade (balteus) trennte das Orchester von den ersten Sitzreihen, die für die Oberschicht der Stadt bestimmt war. Die Bühnenwand (scaena) hatte fünf Türen, die von den Schauspielern benutzt wurden, um schnell auf der Bühne aufzutreten. Besonders beliebt bei den Römern waren heitere Theaterstücke und Satiren, aber auch Vorstellungen von Mimen, Tanz und kurze Komödien wurden zu der Zeit aufgeführt.
Noch heute finden im Theater von Baelo Claudia Aufführungen statt, das Programm finden sie auf der Museumswebseite.