Conil de la Frontera

News über Conil de la Frontera

Conil de la Frontera, das bis 1981 nur Conil hieß, ist eine spanische Gemeinde in der Provinz Cádiz in der Comunidad Autónoma Andalusien. Im Jahr 2014 hatte Conil 22.063 Einwohner mit einer Fläche von rund 87 km² und einer Dichte von 249,27 Einwohner / km². Es ist eines der schönsten Dörfer an der Costa de la Luz, mit vielen Orten von großem ökologischen und historischen Wert. Grundpfeiler der Wirtschaft sind die Fischerei, die Landwirtschaft und der saisonale Tourismus. Im Sommer halten sich aufgrund des Tourismus bis zu 90.000 Menschen in und um Conil auf. Conil de la Frontera befindet sich auf einer Höhe von 41 Metern und liegt 44 Kilometer von der Provinzhauptstadt Cádiz entfernt. Conil befindet sich auf einer Ebene im Südwesten der Provinz Cádiz am atlantischen Ozean. Nördlich von Conil befinden sich die Klippen von Roche, die vielen Touristen und Einheimischen als Badeort dienen, da es hier in der Regel in der Hochsaison etwas ruhiger zugeht als direkt an den Stränden von Conil. Conil ist Teil der Region (Comarca) La Janda.

Steckbrief

Land Spanien
Comunidad autónoma Andalusien
Provinz Cádiz
Comarca La Janda
Geografische Lage 36°16′32″N 6°5′16″O
Höhe 41 msnm (min.:0 – max.:146 La Vigía)
Entfernungen 44 km a Cádiz 146 km a Sevilla 677 km a Madrid
Fläche 88,51 km²
Einwohner 22 063 hab. (2014)
Bevölkerungsdichte 249,27 hab./km²
Einwohner Conileño, ña
Postleitzahlen 11140 Conil (Stadt) 11149 Campo de Conil
Bürgermeister Juan Bermúdez (Izquierda Unida)
Jahresbudget 30,209,755 € (2013)
Schutzheiliger San Sebastián, 20. Januar
Schutzheilige Virgen de las Virtudes, 8. September
Offiziele Webseite www.conildelafrontera.es

 

Geschichte

Obwohl bereits zu prähistorischer Zeit menschliche Spuren gefunden wurden, geht die Gründung Conils auf die Zeit der Phönizier zurück, die schnell die Vorteile der Nähe des Meeres erkannten und sich der Fischerei widmeten. In Conil gibt es besonders viel Thunfisch, da die Thunfische an der Küste vorbei müssen, um in das Mittelmeer zu gelangen. Dies machten sich seit jeher die Fischer zu Nutzen, indem sie eine Reihe von Netzen, die sogenannten Almadrabas, aufspannten, um die Thunfische zu angeln. Früher hießen die Almadrabas in ganz Andalusien „Huedi Coni“. Zu Zeiten der Römer wurde Conil dank der Via Augusta, eine der längsten römischen Straßen überhaupt, zu einer wohlhabenden Stadt, die Handelsbeziehungen zu Málaga und Cádiz unterhielt. Nach dem Fall des römischen Reiches wurde Conil schließlich von den Westgoten, den Vandalen und den Byzantinern erobert bis es nach der Ankunft der Muslime im Jahre 711 zur Cora Sidonia, eine Landeinteilung der Araber, hinzugefügt wurde.

Bis zum Jahr 1265 gibt es keine weiteren bedeutsamen Nachrichten von Conil. Aufgrund der Siege der Christen während der Reconquista (span.: Zurückeroberung) wurde Conil, sowie auch anderen Städte wie Jerez, Chiclana oder Arcos, der Beiname „de la Frontera“ (von der Grenze) gegeben. Diese Städte waren während der Reconquista Teil der wichtigen Grenze zwischen muslimischen Gebieten und denen der Christen. Im Jahre 1299 befahl der damalige König Ferdinand IV dem Feldherren Alonso Pérez de Guzmán Conil zu verstärken und deren Bevölkerung nachhaltig zu erhöhen. Zu dieser Zeit wurde Conil vorübergehend in Torre de Guzman umbenannt, da Pérez de Guzmán einen Turm erbauen ließ, der Conil vor Eindringlingen verteidigen sollte.

Obwohl Conil immer wieder unter der Pest oder anderen Epidemien litt, konnte sich das Dorf mit Hilfe der Fischerei immer am Leben erhalten. Bis in das sechzehnte Jahrhundert war dies die Basis der Wirtschaft. Dann jedoch wurde das Leben aufgrund eines Streites zwischen den Adelsfamilien de Guzmán und los Ponce de León immer unruhiger. Der Streit verschlechterte die wirtschaftliche Situation enorm, sodass die Bevölkerung stark zurückging. Nachdem der Streit beider Familien beigelegt war, konnte sich die Wirtschaft und die Fischerei wieder erholen und das Leben in Conil stabilisierte sich wieder.

Im siebzehnten Jahrhundert begann schließlich das goldene Zeitalter der Bevölkerung, da Conil de la Frontera wirtschaftlich sehr bedeutend für die komplette Region war. Im achtzehnten Jahrhundert sank allmählich die Bedeutung des Fischfangs und die Einwohner Conils begannen nach und nach sich auch der Landwirtschaft und der Viehzucht zu widmen. Trotz alledem blieb die Fischerei aber bis heute einer der Grundpfeiler für die Wirtschaft in Conil. Mitte des siebzehnten Jahrhunderts gab es wieder eine Reihe von Aufständen aufgrund der Landverteilung verschiedener Bevölkerungsgruppen. Durch die Schwächung Conils aufgrund dieser Streitigkeiten konnte Conil schließlich im frühen neunzehnten Jahrhundert von Napoleon besetzt werden. Die Einwohner, die bis dato sich nur selten einem fremden Herrscher unterwerfen mussten, wählten von da an einen sogenannten Síndico Personero. Diese Person diente als eine Art Treuhänder unter der Landbesitzern, damit Streitigkeiten einvernehmlich gelöst werden konnten. Im zwanzigsten Jahrhundert gewann dann so langsam der Tourismus an Bedeutung. Familien aus Sevilla begannen sich in Conil Sommerresidenzen zu erbauen. Seit den 60er Jahren erlebt Conil de la Frontera einen regelrechten Tourismus-Boom, der die Stadt erheblich hat anwachsen lassen. Der Tourismus ist heute neben der Fischerei die wichtigste Einnahmequelle der Einwohner Conils.

Die Stadt Conil de la Frontera führt bereits seit einigen Jahren verschiedene Events durch. damit soll der Tourismus angekurbelt werden. Unter diese Event fallen die Ruta de la Tapa, die Ruta del Atún, die Ruta del Retinto, sowie die Jornadas de la Huerta de Conil. An diesen „Rutas“ neben regelmäßig viele verschiedene Restaurants aus Conil und El Colorado teil. Dabei werden die besten Spezialitäten der jeweiligen Küche präsentiert. Die Rutas in Conil ziehen jedes Jahr zehntausende Besucher aus ganz Spanien an die Stadt an der Costa de la Luz.

Klima

Durchschnittstemperaturen für Conil de la Frontera (2001-2011)
Monat Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahres-
schnitt
Höchste registrierte
Temperatur (°C)
22.6 23.9 27.6 30.5 34.3 37.2 41.4 40.1 37.1 33.5 28.5 24.8
Maximal-
temperatur (°C)
16.6 17.5 19.3 21.4 24.3 28.2 30.0 30.3 27.9 24.9 19.9 17.2 23.1
Minimal-
temperatur (°C)
6.2 6.9 9.1 10.7 12.9 16.2 17.1 17.8 16.8 14.2 9.5 7.3 12.1
Niedrigste registrierte
Temperatur (°C)
-5.4 -3.2 0 3.3 5.6 9.5 11.6 11.1 9.7 4.9 -0.1 -1.7
Quelle: Estación Agroclimática de Roche, Junta de Andalucía

Wirtschaft

Traditionell war der Motor der Wirtschaft in Conil de la Frontera immer der Fischfang und die Landwirtschaft. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild jedoch in Richtung einer Dienstleistungsgesellschaft gewandelt. Aufgrund des hohen Tourismusaufkommens in Conil ist der Dienstleistungssektor mittlerweile der wichtigste Stützpfeiler der Wirtschaft in Conil. Die Stadt hat in der Provinz Cádiz mittlerweile das höchste Tourismusaufkommen.

Außerdem wurde die Stadt vor Kurzem per Glasfaserkabel mit den kanarischen Inseln verbunden, um den Datenverkehr zwischen Europa und Amerika zu vereinfachen. Das Kontrollzentrum für diese Datenverbindung liegt in Conil de la Frontera.

2008 lag das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen bei 16.187 € und damit rund 17% über dem Durchschnittseinkommen der Region La Janda.

Demografie

Einwohnerentwicklung von Conil de la Frontera im Verlauf der Zeit

1900 5.579
1910 6.191
1920 6.699
1930 6.957
1940 9.002
1950 9.082
1960 9.861
1970 11.267
1981 13.289
1991 15.524
1996 16.687
1998 17.089
1999 17.470
2000 17.779
2001 18.036
2002 18.269
2003 18.656
2004 18.979
2005 19.417

Sport

Der Conil Club de Fútbol (Conil CF) wurde am 6. September 2004 gegründet, ist also noch ein recht junger Fußballverein an der Costa de la Luz. Der Verein spielt im Stadion José Antonio Pérez Ureba, welches 1.500 Zuschauer fasst. Präsident des Vereins ist Pedro Pérez Seijo.

Als Tabellenführer der Regionalliga konnte Conil CF in der Saison 2009/10 in die Tercera División (vierte spanische Liga) aufsteigen. Seitdem hält sich die Mannschaft dort regelmäßig im Mittelfeld.

Feste

Fest zu Ehren der Nuestra Señora de las Virtudes: Patron der Stadt. Das Fest wird zwischen dem 7. und 11. September gefeiert. Der Tag des Patrons ist am 8. September.

Virgen del Carmen: Patron der Fischer. Am 16. Juli wird nach einer Messe die Jungfrau in einer Prozession durch die Stadt eskortiert.

Romería de San Sebastián: Patron der Stadt. Am Sonntag, der dem 20. Januar am Nächsten liegt, wird der Patron auf Festwagen von Conil bis in den Pinienwald von El Colorado eskortiert. Dabei begleiten die Einwohner den Patron auf Festwagen oder zu Fuß. Bei schlechtem Wetter wird das Event auf den nächsten Sonntag verlegt.

Feria de primavera de El Colorado:In der ersten Juni-Woche steht das Pferd, sowie Einheimische Spezialitäten im Mittelpunkt. Auf dem Festplatz von El Colorado werden die verschiedensten einheimischen Produkte auf dem Volksfest angeboten.

Cruces de Mayo: An diesem Tag schmücken die Einwohner ihre Häuser mit Kreuzen, welche anschließend prämiert werden.

Karneval: Vor dem Torre de Guzmán findet ein Volksfest statt, auf dem getanzt und sich verkleidet wird.

Semana Santa: Traditionelle andalusische Osterprozessionen in der ganzen Stadt.

Hogueras de San Juan: Zur Sommersonnenwende, am 21. Juni, finden die Freudenfeuer zu Ehren statt, bei denen „Juan und Juana“ verbrannt werden. An den Stränden werden zu Mitternacht Lagerfeuer entzündet und man muss Barfuß in das Wasser steigen, während man sich etwas wünscht.

Santa Catalina de Alejandría: Prozession des Heiligen durch die Straßen von Conil de la Frontera.

Typische Speisen

Pescaíto frito Gebratener Fisch
Rosquetes de Semana Santa Ostergebäck
Bocinegro a la sal / espalda Gemeine Meerbrasse mit Salz
Dorada a la sal / espalda Goldbrasse mit Salz
Calamar de Conil Tintenfisch aus Conil
Atún a la plancha o encebollado Gegrillter Thunfisch oder Thunfisch mit Zwiebeln
Gazpacho caliente Warmer Gemüsesaft
Sopa de tomate Tomatensuppe
Patatas y zanahorias aliñadas Gewürzte Kartoffeln und Karotten

Sehenswürdigkeiten

Strände: La Fontanilla, Fuente del Gallo, Playa del Roqueo, Playa de los Bateles, Playa del Chorrillo y la Playa del Puntalejo

Calas: El Roqueo und Calas de Roche, 6 Formationen der Calas de Poniente, la Cala del Aceite und die Calas de Quinto y Camacho

Pfarrhaus der Santa Catalina de Alejandria, Jungfrau und Märtyrerin.

Der Fischereihafen

La Chanca: Ehemalige Thunfischfabrik, heute ein Museum

Ermita del Espíritu Santo: Kapelle des Heiligen Geistes

Iglesia Mayor de Santa Catalina: Die Kirche der Santa Catalina wurde im 15. Jahrhundert erbaut und mehrfach renoviert und wiederaufgebaut.

Torres Almenaras de la Costa

Torre de Guzmán: Wurde von Alonso Pérez de Guzmán zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert erbaut.

Puerta de la Villa

Museo de Raíces Conileñas: Eine Sammlung von über 900 Objekten, der Geschichte Conils, von denen ca. 850 zurzeit ausgestellt werden. Die ausgestellten Objekten bestehen zumeist aus Spenden von Einwohnern oder Objekten, welche das Museum nach und nach aufgekauft hat.

Calle Cádiz

Ermita de Nuestra Señora María Auxiliadora (Barrio Nuevo, El Colorado): Die Kapelle wurde 1931 erbaut und 2006 renoviert.

Iglesia y Hospicio de la Misericordia: Die Kirche mit Hospiz wurde 1779 von Sebastián Sánchez Franco, dem Grafen der fünf Türme, erbaut.