Wer der Hauptstraße decumanus maximus folgt, erblickt hinter einem kleinen Platz, die basilica in Baelo Claudia. Zwischen 50 und 70 n.Chr. wurde die basilica erbaut und wurde damals als öffentliches Gebäude der Rechtspflege genutzt. Sie war der Gerichtshof in der Stadt, in der die höchsten Beamten (duumviri) in Fällen, in ihrer Zuständigkeit eingegriffen. Neben Rechtsprechungen und wichtige Geschäftsverhandlungen wurde hier auch der kaiserliche Gottesdienst abgehalten. Die basilica war zudem ein Treffpunkt für die Stadtbewohner. Eines der wichtigsten Gebäude im Hauptbereich, in Baelo Claudia, wo das öffentliche Leben blühte. Zu Beginn des 2. Jahrhunderts wurde eine monumentale Statue des römischen Senators Marcus Ulpius Trajan im Inneren aufgestellt. Dieser stammte aus Itálica, deren Überreste in Santiponce, etwa zehn Kilometer nördlich von Sevilla am Guadalquivir zu besichtigen sind. Das Original steht im archäologischen Museum von Cádiz. Durch die basilica gelangte das Volk zur Südseite des forums.
Das 31,50 mal 18,50 Meter große rechteckige Gebäude wurde mit Quadersteinen und Mauerwerk gebaut, welche bemalt und mit Stuck verziert wurden. Eine Säulenhalle von zwanzig Säulen bildet den Innenraum. Die basilica hatte zwei Stockwerke, das Erdgeschoss folgt der ionischen Ordnung des Säulenganges, während die oberste Etage aus Verbund angefertigt war. Das Gebäude wurde durch das Erdbeben im 3. Jahrhundert n.Chr. zerstört.
