Die Semana Santa bezeichnet die Heilige Woche, von Palmsonntag bis Ostersonntag, in Spanien. Während dieser Zeit finden zahlreiche Glaubensprozessionen statt, die in der Regel von Hermandades bzw. Cofradías organisiert werden. Dabei handelt es sich um Bruderschaften, welche normalerweise einer Kirchengemeinde angehören.
Bei jeder Prozession können eine oder mehrere Bruderschaften ihren „Paso“ oder ihre „Pasos“ darstellen, bei denen es sich um religiöse Prosa handelt, die an die Leiden Christi oder an Maria erinnern. Manchmal gibt es jedoch Ausnahmen, in Form von Allegorien bzw. Darstellungen Heiliger. Des Weiteren erscheinen Büßer oder Nazarener mit ihren dazugehörigen Abzeichen. An den Prozessionen beteiligen sich oftmals Büßer, die für Spanien typisch kegelförmige Hüte tragen. Je nach Standort, heißen diese z.B. capuces, capirotes, capillos und capiruchos. Diese Kappen fungieren als Stoffmasken, die das Gesicht verbergen, wodurch anonym Buße getan wird.
In Spanien gibt es insgesamt 20 Osterfeiern, die zu der Liste der Interés Turístico Internacional gehören: Davon sieben in Castilla y León, drei in Andalusien, drei in der Region Murcia, zwei in Castilla-La Mancha, zwei in Galizien, eine in Aragon und je eine in Valencia und Extremadura. Die Semana Santa in Valladolid war die erste, die eine Auszeichnung erhielt und heute als einzige auf der Liste der UNESCO Weltkulturgüter zu finden ist.
Prozessionen
Eine Prozession ist eine religiöse Parade von Menschen, die von einem Ort zum anderen marschieren, oder von einem Ort ausgehend zu eben diesem zurückkehren. Prozessionen gibt es in den meisten der großen Religionen, wie im Hinduismus, Shintoismus, Islam und Katholizismus. Auf der anderen Seite gibt es auch christlichen Konfessionen, beispielsweise Protestanten oder Zeugen Jehovas, die diese Praxis ausschließen, indem sie eine Form des Götzendienstes in Betracht ziehen und zwar nach Verständnis der Bibel.
Geschichte
Prozessionen existieren bereits seit der Antike. In Athen finden jährlich fünf große Prozessionen statt:
– die Panathenäe-Prozession auf die Akropolis
– drei Prozessionen für die Mysterien von Eleusis
– die Yaco-Prozession
In Rom gab es ähnliche triumphale sowie konsularische Prozessionen, z.B. zu Ehren der Göttin Diana. Im Christentum bildeten Prozessionen den wichtigsten Teil des Außengottesdienstes. Es ist schwierig, die Geschichte der christlichen Prozessionen in eine Reihenfolge zu bekommen, aber es ist denkbar, dass sie in den frühen Tagen der Verfolgung sehr befremdlich waren, und ausschließlich innerhalb Kultstätten stattfanden. Es gibt historische Beweise einiger mittelalterlicher Prozessionen.
Im 14. und 15. Jahrhundert veränderte die Entstehung und Ausbreitung der Bettelorden die religiösen Ansichten der Gläubigen, denn jene versuchten den Menschen das Heilige näherzubringen und die Geheimnisse des Glaubens zu lehren. Daher vermehrten sich damals religiöse Bilder und religiöse Theaterstücke mit kunstvollen Texten (Mysterienspiele) entstanden. Ein Präzedenzfall dafür könnte die lebende Krippe sein, die Franz von Assisi in der italienischen Stadt Greccio arrangierte. In diesen Darstellungen vermischte sich das Profane mit dem Heiligen und die heiligen Bilder ähneln Tempelaußenseiten.
Auf diese Grundlagen bezogen lässt sich vermuten, dass die christlichen Prozessionen auf die Tradition der antiken Militärparaden zurückgehen. Aber ohne Zweifel erlangten Prozessionen nach dem Konzil von Trient enorme Bedeutung. Denn die katholische Kirche sah, wie solch ein mächtiges Instrument wie das der Evangelisierung und der Überzeugungskraft wirkt, wenn es visuell mit Bildern dargestellt wird, wodurch die Wirkung sehr viel wirksamer war als das reine Lesen von Bibelgeschichten. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Analphabetenrate. Außerdem war es verboten, die heiligen Texte aus dem Lateinischen zu übersetzen.
In verschiedenen Teilen der Welt haben einige mit viel Glück überlebt. Besonders bekannt sind die religiösen Prozessionen in Spanien, Argentinien, Kolumbien, Peru, El Salvador und Guatemala, normalerweise finden sie zu Ostern statt, manchmal jedoch auch außerhalb dieser Zeit.
Die in der Semana Santa durchgeführten Prozessionen stimmen offensichtlich mit der Semana Mayor überein. An diesen Prozessionen beteiligen sich verschiedene Gruppen oder religiöse Bruderschaft, die geistlich anerkannt sind. So gehen die Brüder mit ihren Bruderschaften auf die Straße, um Christi Weg zu begleiten. Die Mitglieder stellen die zurechtgemachten Stationen mit Tuniken dar: Büßer oder Nazarener.
Prozessionen in Spanien
Die Prozessionen von größtem touristischem Interesse in Spanien sind diejenigen, die während der Semana Santa in den Städten Jaén (die älteste bekannte Bruderschaft von N.P. Jesus von Nazareth), Ferrol, Cáceres, Cartagena, Cuenca, Granada, León, Lorca, Malaga, Murcia, Orihuela, Palencia, Salamanca, Sevilla, Valladolid, Hellin und Zamora.
Besonders hervorzuheben unter den Prozessionen des Leibes Christi ist die besonders feierliche von Toledo, die von Valencia, Sevilla, Granada, Barcelona oder Córdoba jedoch sind sehr auffällig und pompös. In anderen Orten sind neben den erhalten geblieben Volksbräuche auch die die jährlich wiederkehrenden Motive der Prozession von Interesse, wie in Béjar, Oñate und Zahara de la Sierra.
Viele andere Prozessionen sind von großem ethnographischem Interesse, wie die zu Ehren Unserer Lieben Frau der Gesundheit von Algemesí am 7. und 8. September. Diese Prozessionen wurden am 22. Februar 1977 von der Fiesta de Interés Turístico Nacional, am 5. Oktober 2008 von Maravilla Valenciana zum kulturellen Ereignis und immateriellen Kulturerbe, am 2. Juli 2009 als einer der 10 + 2 immateriellen Schätze des spanischen Kulturerbes und am 27. August 2010 zum Kulturgut erklärt. Derzeit wird darüber verhandelt, sie in die Liste der UNESCO Weltkulturgüter aufzunehmen.
Ebenfalls sehr berühmt sind die Marienprozession in den andalusischen Städten, die in der Regel mit den größten Feiertagen der einzelnen Orte übereinstimmen: Virgen del Rocío in Almonte, deren Prozession die größte in Spanien ist, Virgen de Guadalupe in Ubeda, De la Caridad in Sanlúcar de Barrameda, De la Asunción und Divina Pastora in Cantillana, De las Angustias in Granada, De la Bella in Lepe, De las Angustias in Ayamonte, Del Mar in Almería, und viele andere, bei denen sich Hunderte von Gläubigen beteiligen und die sich in herrliche pracht- sowie kunstvolle Erscheinungen verwandeln.
Andere Prozessionen finden in fast allen nationalen Staatsgebieten statt; und sogar in kleineren Städten werden Prozessionen zu Ehren verschiedener Heiliger veranstaltet. Die Prozession von San Antonio Abad Trigueros (Huelva) hebt sich hervor, da sie mehr als 30 Stunden dauerte; damit gilt sie als längste jemals stattgefundene Prozession Spaniens.
Semana Santa in Andalusien
Die Semana Santa in Andalusien ist die jährliche Feier der Passion Christi, des Todes und der Auferstehung Jesu von Nazareth und die echteste Form der andalusisch christlichen Gefühlsäußerung. Sie stellt ein soziokulturelles, touristisches sowie wirtschaftliches Phänomen dar, das für die Gemeinde eine große Bedeutung hat und tief unter seinen Einwohnern, welche zahlreich daran teilnehmen, verwurzelt ist. Sie wirkt sich auf viele verschiedene Ansätze aus, von der strengen Orthodoxie bis hin zur rein kulturellen Vision.Durch die Prozessionen, die in Hunderten von Städten und Gemeinden stattfinden und von den Zünften organisiert werden, werden heilige Bilder oder Skulpturen auf der Straße gezeigt, welche manchmal von großem historischem und künstlerischem Wert sind, und die Szenen aus der Passion, des Todes und der Auferstehung darstellen. Diese Prozessionen werden aus einem Gefolge von Büßern oder Nazarener begleitet, die die Kutte der Bruderschaft tragen sowie Kerzen, Kreuze, Laternen und Banner in den Händen halten. Die Frauen tragen Decken und sorgen für musikalische Begleitung.Katalogisiert sind die Semana Santa in Malaga (1980), Granada (2009) und Sevilla (1980), welche von internationalem sowie nationalem touristischen Interesse sind, sowie die regionalen Feiern der Semana Santa, die Dutzende von andalusischen Städte feiern, wie z.B. Jerez de la Frontera seit 1993, wartend auf die Aufnahme 2015 zu Interés Touristico Internacional, so wie 13 Feste im Zusammenhang mit der Semana Santa in den Städten Andalusiens Darüber hinaus erklärte die andalusische Regierung am 17. Juli 2006 die Semana Santa in Andalusien, wegen des kulturellen Phänomens sowie den gemeinsamen und einheitlichen Merkmalen, als allgemein anerkanntes Fest der Interés Turístico de Andalucía. Diese Merkmale führen nicht nur zu Respekt gegenüber anderen, sondern sind ebenfalls ein wichtiger Impulse für den Tourismus in Andalusien.
Provinz Almería
In der Zeit während der Semana Santa steigt die Bevölkerung Almerías genauso an wie in den anderen Provinzen zu diesem Termin. In Almería nehmen mehr als zwanzig Bruderschaften an den Prozessionen teil, besonders bemerkenswert sind die „Hermandas Juventil del Santo Cristo del Perdón“, vor allem, wenn sie den Kreuzweg auf der Straße mit gelöschten Straßenlaternen darstellen sowie die Begegnung am Gründonnerstag auf dem runden Platz in Almería. Außerdem sind in der Provinz Almería von nationalem Interesse: Huercal Overa sowie Velez Rubio jeweils mit vier Bruderschaften, Cuevas de Almanzora und, selbst ohne internationalem Interesse, sticht die Semana Santa Sorbas wegen seiner Popularität mit fünf Bruderschaften hervor.
Provinz Cádiz
Es ist eines der wichtigsten Feste in der Provinz. Hervor sticht Jerez de la Frontera, eine der wichtigsten Städte Andalusiens, durch ihre zahlreichen Bruderschaften und qualitativ hochwertigen Bilder. Hier findet sich nach Sevilla die zweithöchste Anzahl von Bruderschaften. Seit 1993 zum nationalen touristischen Interesse erklärt, wartet Cádiz darauf, dass es Interés Turistíco International 2015 bekannt macht. Die 44 Bruderschaften der Buße füllen die eine Woche, vom ersten Tag der Semana Santa (Sábado de Pasión) bis Ostersonntag mit Aktionen aus, wobei wiederum die historischen Wurzeln dieser besonderen Feier in Kraft treten. Sie kalkuliert jedes Jahr spezielle Ecken ein, die Stoßgebeten gewidmet sind, die ein enormes kulturelles Erbe katalysieren, das der echten Form, diese Kunst mit Stilrichtungen von der „seguiriya“ über „ram“ bis „Soleá“ oder „Kerkermeister“, zu verstehen, zugrunde liegt. Kurzum ist es eine Semana Santa mit eigenem Charakter, die an Referenzen, hochwertige Bilder, aber auch an eine prächtige Sammlung von Artikeln, von denen viele zur ersten Schule Sevillas für Prozessionen gehören, gebunden ist. Jene Schule wurde einst durch hispalese Bruderschaften renoviert, als diese nach Jerez kamen. Dies ermöglicht jedes Jahr geheimnisvolle „Pasos“ von unbestrittenem Geschmack, die immer noch über die Aura, mit der sie entworfen wurden, verfügen. Und ebenso die „Pasos de palio“, welche in der Geschichte Design, Schmuck und Stickereien der großen Meister erbten, sie behielten und nun genießen.Die gleichnamige Hauptstadt der Provinz Cádiz verfügt über ein Kulturgut, aus dem Schnitzereien von Bildhauern wie Miguel Láinez Capote oder Jacinto Pimentel sowie genuesische Bilder hervorstechen. Die 31 Bruderschaften der Stadt, die durch die schönen Straßen der Altstadt laufen und deren Stil aus dem achtzehnten Jahrhundert ihr ein besonders romantisches Flair gibt. Der einzigartige und elegante Tragstil auf den Schultern findet im Gegensatz zu anderen Orten innerhalb der „Paso“ statt. Die Cargadores (wie sie in der Stadt genannt werden und nicht „Träger“), werden durch den charakteristischen Klang der Gabeln namens „maniguetas“ (Brüder Brüder, die ebenfalls Schritt für Schritt die Hauptlast tragen, aber deren Anzahl zwischen 4 bis 8 variiert) begleitet.Zu den für Touristen in der Provinz Cádiz interessanten Semana Santas werden folgende Ortschaften gezählt: La Línea de la Concepción Alcala del Valle, Arcos de la Frontera, Olvera, Warten, Setenil, San Fernando, San Roque und Sanlucar de Barrameda.
Provinz Córdoba
Die Semana Santa in Cordoba ist nicht nur ein religiöses, sondern auch ein kulturelles Fest. In dieser Woche durchquert eine Reihe von Bruderschaften die Straßen von Córdoba, die an einige Szenen aus dem Leben Jesu erinnern. Mit Roben bedeckte Menschen, Nazarener genannt, sowie eine kleine Anzahl an Musikgruppen begleiteten sie.Dieses Fest wird in den Monaten März oder April gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt hat Córdoba über insgesamt 37 Bruderschaften, von denen 35 von Palmsonntag bis Ostersonntag auf das Stadtzentrum zusteuern, wo sich die offizielle Route befindet, die alle Bruderschaften gehen müssen; viele von ihnen nehmen die Moschee Córdoba in ihre Strecke mit auf. Einige der bekanntesten Bruderschaften sind „Los Dolores“, genannt „The Lady of Córdoba“: dies ist die Bruderschaft mir größten Anzahl von Brüdern sowie berühmtesten Charaktere. „El Caído“ ist im Volksmund bekannt als „die bekannten Stierkämpfer“ und die Bruderschaft mit den meisten Nazarener, „Hermandad de las Angustias” aus Juan de Mesapor für ihr Alter, „La Caridad” für ihre besondere Unterstützung der Legion, „La Esperanza“, im Volksmund bekannt als „Zigeuner“ und von eben diesen gegründet, für ihre Amtsträger mit ihren zigeunerischen Wesenszügen, „La Hermandad de la Paz“ für ihre große Zahl an Nazarenern sowie ihre geheimnisvollen „Pasos“ und viele mehr.Die Städte Castro del Río Aguilar de la Frontera, Baena, Bujalance, Lucena, Montoro, Montilla Moriles, Pozoblanco, Puente Genil und Priego de Córdoba erklärten ihre Semana Santa zum Fiesta de Interés Turístico Nacional von Andalusien. Betont werden muss die Semana Santa in Belmez, deren Bilder alle der Bildhauer Antonio Castillo Lastrucci fertigte. Ein besonderes Augenmerk gilt nicht nur Puente Genil, sondern auch der Semana Santa in Cabra, da diese Städte ihre Semana Santa zum Interés Turístico Nacional zählen und eine der größten und reichsten Provinzen innehaben, durch ihre hohe Beteiligungsrate sowie der hohen Zahl von Bruderschaften. Daneben ist die Semana Santa in Montilla mit den 13 Bruderschaften besonders schön.
Provinz Granada
Wie die andere Provinzen Andalusiens hat Granada einen obligatorischen Termin für die Semana Santa. Das bemerkenswerteste in Granada ist die schöne Landschaft mit der Alhambra im Hintergrund, die schmalen Straßen von Albaicín oder die typischen Stanzen bzw. Abdrücke auf den Straßen der Innenstadt, die Granada eine einzigartige Note geben. Mit Werken vom vierzehnten bis zum sechzehnten Jahrhundert heben sich Autoren wie José de Mora hervor. Eine der bekanntesten und von den Einwohnern ihrer Stadt meistgeliebten Bruderschaften ist St. Maria de Alhambra, die im Mai 2000 kanonisch, d.h. durch die Kirche, gekrönt wurde; so konvertierten sie – der erste schmerzvolle Gang der gekrönten Semana Santa Granadas. Die Stadt hat 34 Bruderschaften. Im Oktober 2009 wurde die Semana Santa Granadas zum Interés Turístico Internacional erklärt. Aber ebenso sticht die Semana Santa in den Städten Guadix und Loja, mit seinen malerischen und eigenartige Weihrauchkesseln hervor; genauso wie die in Almuñécar, wo es den außergewöhnlichen sakramentalen Wagen namens „El Paso“ gibt, in dem während der Semana Santa einige Bilder mittels beweglicher Gelenkteile die Passion Christi nachstellen.
Provinz Huelva
Die Semana Santa in Huelva gehört zum Interés Tourístico Internacional. Karfreitag und Ostersamstag sind die Tage vor dem Palmsonntag, und in den Straßen können einige Bruderschaften betrachtet werden. Ab Palmsonntag bewegt sich eine unglaubliche Menge von Menschen auf den Straßen. Von nun lebt Huelva, wie die anderen Städte, wegen und für die Semana Santa. Die ersten Hinweise auf die Feier der Passion Christi in der Stadt gehen auf das 14. Jahrhundert zurück, als sich Bruderschaften wie „Pasión“, „Santo Entierro“ oder „Vera Cruz“ gründeten. Nach dem Bürgerkrieg wurden zwar die meisten der ursprünglichen Bilder zerstört, diese jedoch auch bald ersetzt oder restauriert, was nur aufgrund der starken Zuneigung zu der Veranstaltung in der Stadt veranlasst wurde. Bei den meisten Bildern, die derzeit in der Provinz zu sehen sind, handelt es sich um Werke von Antonio León Ortega, der nicht nur als einer der besten spanischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt, sondern ebenfalls als Schöpfer andalusischer Bilder, die alle einen eigenen Stil besitzen.Ebenfalls bemerkenswert ist die Semana Santa in Ayamonte, die ebenfalls zum Fiesta de Interés Turístico Nacional erklärt wurde und als einer der ältesten in Huelva und Andalusien gilt. Während der Tage vor dem Palmsonntag finden zahlreiche Gottesdienste und religiöse Veranstaltungen statt, allerdings füllen sich ab diesem Tag die Straßen Ayamontes mit Menschen, die sich die Prozessionen anschauen möchten. Die Semana Santa von Ayamontes verfügt über insgesamt 9 Bruderschaften. Außerdem ist Karsamstag der einzige Tag, an dem niemand aufmarschieren darf. Ihre Prozessionen sind als die sonderbarsten Spaniens eingestuft. Wie in der Hauptstadt Huelva sind die meisten der Bilder Werke des Bildhauers Antonio León Ortega aus Ayamonte.Ebenfalls bemerkenswert ist die Semana Santa auf der Isla Cristina, in Moguer und Aracena.
Provinz Jaén
Christus der Barmherzigkeit (Schüler) auf dem giennensischen Plaza de la Merced nach dem Ausscheiden aus seinem Tempel.Die Semana Santa in der Stadt Jaén ist eine der schönsten Spaniens, erklärte Interés Turístico 1981 und Interés Turístico Nacional Andalusiens 1997. Zu ihr zählen anerkannte Prozessionen wie die von „Nuestro Padre Jesús Nazareno“ (besser bekannt als „El Abuelo“); die jaenera Prozession mit ihrer Hingabe versammelt mehr als 10.000 Menschen auf ihrem Weg während der Morgenstunden.Die Semana Santa in Linares, im Jahr 1998 in die Liste der Interés Turístico Nacional Andalusiens aufgenommen, hebt sich durch ihre zahlreichen Musikkapellen, an denen Bruderschaften mitwirken und deren Drittel Trompeter ausmachen, ab. Die Schönheit der Bildstickereien und vor allem der Ablauf in der Calle Marqués, die Lesung der Verurteilung während der Verhaftung unseres Herrn Jesus sowie der Segen unseres Vaters Jesus von Nazareth erlaubt es Tausenden aus Linares, sich auf dem Weg in den Morgenstunden von Gründonnerstag bis Karfreitag zusammendrängen.Die Semana Santa in Úbeda ist eine der beliebtesten in Andalusien. Dies wurde von Interés Turístico 1980 und 1997 von Interés Turístico Nacional Andalusiens beschlossen. Die Wesenszüge, welche die Semana Santa in Úbeda charakterisieren sind u.a. Respekt (außer in Ausnahmefällen), die chronologische Reihenfolge des Leidens, des Todes sowie der Auferstehung Christi und dass die Bruderschaften die Stationen der Buße aufrechterhalten; die allgemeine Prozession findet in der Nacht zum Karfreitag statt; die römische Band „La Humildad“ genießt das Ansehen als spektakulärste römische Band Spaniens; außerdem gibt es typische Süßigkeiten, wie Hornazo (spanischer Fleischkuchen) und Puritos Americanos,Die Semana Santa in Baeza (Fiesta de Interés Turístico seit 1980 und de Interés Turístico Nacional Andalusiens seit 1997) ist aktuell diejenige, welche die Bedeutung der Stadt im 15., 16. und 17 Jahrhundert (als die meisten ihrer Bruderschaften entstanden) am besten widerspiegelt. Die gegenwärtige Gebühr der Zünfte der Semana Santa ist die höchste in einer spanischen Stadt: 21 für einen Ort mit 16.000 Einwohnern. Diese historische Bedeutung der Stadt erzeugt, dass die die Semana Santa in Baeza durch den städtischen Rahmen betont wird, in dem sie stattfindet (Weltkulturerbe) und durch den der historische und künstlerische Wert der Bilder im 16. und 17. Jahrhundert hervorgehoben wird: Barmherzigkeit, Demut, der Weg, und vor allem das Ende und der UntergangEbenfalls bemerkenswert ist die Semana Santa in Jodar, Alcalá la Real, Martos und Torredonjimeno. In diesen Städten findet eine sehr bekannte Prozession statt und auch die am heiligen Donnerstagabend, an der u.a. der Weg des Heiligen Ecce Homo und der Virgen de la Amargura beschritten wird. Die letzten drei wurden jeweils 1999, 2002 und 2004 in die Liste der Interés Turístico Nacional Andalusiens aufgenommen; nicht zu vergessen die von Santisteban del Puerto, Andújar, Beas de Segura und Pozo Alcon.
Provinz Málaga
Im Januar 1965 erklärte Interés Turístico Internacional die Semana Santa Málaga zu einem großen Ereignis von religiöser, sozialer und kultureller Natur, das jedes Jahr in der Hauptstadt der Costa del Sol stattfindet. Dank der nationalen und internationalen Anerkennung empfing Málaga 2009 in diesen Tagen mehr als fünf Millionen Besucher.Die Woche dauert von Palmsonntag bis zum folgenden Sonntag, dem Ostersonntag. Bei den täglichen Prozessionen zeigen Bilder die Passion Christi, außer am Karfreitag. In der Stadt gibt es derzeit 41 Bruderschaften der Hingabe innerhalb der Vereinigung der Bruderschaften Málagas, welche ihre Prozession über die sogenannte offizielle Route durchführen.Bruderschaften aller Funktionen laufen auf den Straßen der Stadt: Bruderschaften der großen Tradition und Antike wie „El Rico“, „La Sangre“, „La Esperanza“ oder „La Viñeros“; andere zeremonieller Art wie „La Expiración“, „Dolores de San Juan“, „Dolores del Puente“, „Monte Calvario“, „Salutación“ und andere aus der Gegend mit fröhlichem Charakter und mit großer Hingabe an ihre Amtsträger, z.B. „El Cautivo“, „El Rocío“, „Misericordia“, „Zamarrilla“ und „El Prendimiento“.Außer den verschiedenen Organe und Einrichtungen der spanischen Armee wie „La Legión“, „Regulares“, „Infantes de Marina“, „La Brigada Paracaidista“, „Guadia Civil“ usw. begleiten viele Bewohner Málagas die Bilder während sie die Kutten der Nazarener tragen oder hinter dem Thron gehen, als ein Zeichen des Versprechens. Andere stellen die Stationen der Büßer dar, währenddessen sie die Tragebahren der Prozession auf den Schultern tragen oder einige Bruderschaften befestigen Stangen an den Bildern, damit sie von bis zu 260 Thronträgern getragen werden können.Ebenfalls bemerkenswert ist die Semana Santa in anderen Städten und Gemeinden der Provinz, so z.B. in Vélez-Málaga, Antequera, Ronda, Campillos, Arriate, Álora, Alhaurín de la Torre und Alhaurín el Grande und in kleineren Gemeinden wie Arenas, Álora und Frigiliana in Axarquia.
Provinz Sevilla
Die Semana Santa in Sevilla ist eines der wichtigsten und anerkanntesten religiösen Feste Spaniens, vor allem in der Hauptstadt der Provinz, wo jährlich eine große Anzahl an Touristen teilnimmt. Dazu erklärt von Interés Turístico Internacional und Patrimonio Nacional de la Realeza Española, eine erhebliche Zahl von royalen sowie hingebungsvollen Bruderschaften und Zünften zeichnet sie aus. Sevilla trägt auch den Titel „Mariana“. Die Woche dauert von Palmsonntag bis zum folgenden Sonntag, dem Ostersonntag. Bei den täglichen Prozessionen mit Bildern, die das Leiden und Sterben Christi Zugabe ergeben sich in ihrer Gesamtheit (eine Woche) mehr als 60 Bruderschaften. Die Semana Santa ist das ganze Jahr über in der Stadt gegenwärtig, weshalb die Bruderschaften jeden Tag an den drei grundlegenden Pfeilern arbeiten und sie definieren: Training, Gottesdienst und Nächstenliebe. Es gibt mehrere Taten der Nächstenliebe, welche die Bruderschaften und Zünfte in Sevilla und der Provinz umsetzen. Die Station der Buße oder der Start der Prozession ist der wichtigste externe Kult der Zünfte, aber die Bruderschaften verfügen während des ganzen Jahres über zahlreiche interne Kulte für ihre Amtsträger (Novenas, Quinarios, Triduos, Besamanos, Pregones, Conferencias, Vía Crucis …) .Auch im Rest der Provinz in Orten wie Utrera, Ecija, Estepa, La Roda de Andalucía, Osuna und Morón de la Frontera ist die Semana Santa bekannt. Ein klares Beispiel für die Andachten in Sevilla gibt es bei einer eindrucksvollen Feier, erklärt von Interés Turístico Nacional Andalusiens, die „Las Carreritas“ genannt wird, in der Stadt Pilas.
Die Gastronomie während der Semana Santa
Die Gastronomie der Semana Santa wird all jenen kulinarischen Traditionen und erlaubten Lebensmitteln während der heiligen Zeit des Christentums gerecht und geht aus liturgischer Sicht in der Regel von Palmsonntag bis Ostersonntag. Jede Region (mit einer Repräsentationsfunktion bzw. christlicher Gruppe) hat normalerweise eine Reihe von Gerichten oder Rezepte, die für diese Zeit charakteristisch sind, wobei während dieser Zeit fast kein Fleisch gegessen wird, so dass die meisten Gerichte fleischlos sind.Im Allgemeinen ist die Semana Sante der genaue Gegensatz zum Karneval mit seiner Fülle. In dieser Woche um Ostern ist die Küche sehr streng, was die Herstellung von Lebensmitteln und die zu verwendenden Zutaten betrifft. Die Tradition besagt, dass nicht nur am Karfreitag, sondern ebenso am Aschermittwoch den ganzen Tag auf Essen verzichtet werden soll, dieses Opfer beläuft sich auf den Karfreitag, an dem ausschließlich fleischlose Nahrungsmittel verspeist werden. Als ein von der römisch-katholischen Kirche erteiltes Privileg gilt ein Dokument mit dem Namen „Bula“, welches eine Ausnahme in Bezug zur Abstinenz erlaubt: die Inhaber eines Stiers können in dieser Zeit bestimmte Nahrungsmittel zu sich nehmen, je nach der Art der erteilten Berechtigung.Das Fasten sollte nicht dazu dienen, nicht mehr als eine Mahlzeit am Tag zubereiten zu müssen und auf gewisse Köstlichkeiten zu verzichten. Diese Auflage erfordert einige ernsthafte gastronomische Regeln hinsichtlich der Zutaten und Mengen an Fisch, begleitet von allen Arten von Gemüse usw. Des Weiteren zählen Süßspeisen zu den Zutaten der meisten Gerichte. Diese sind in der Regel Gerichte, die zur Sättigung beitragen sollen, um die Versuchung, Fleisch zu essen, zu vermeiden. Die einzige Mahlzeit, welche die Menschen während des früheren Fastens zu sich nahmen, war die bei Sonnenuntergang. Nach einiger Zeit wurde sie auf drei Uhr nachmittags festgelegt und schon seit dem 14. Jahrhundert ist es erlaubt, um die Mittagszeit zu essen. Diese Mahlzeit wurde Zwischenmahlzeit genannt.
Das Ostermenü in Spanien
Im Norden Spaniens wird traditionell eine spezielle Suppe (Knoblauchsuppe) mit Stücken von altem Brot und viel Paprika serviert, die an Fleisch erinnern sollen – das ist typisch für die Semana Santa in Zamora. Der „potaje de vigilia“ ist eine Art Eintopf mit gepökeltem Kabeljau. Man kann sagen, dass der gepökelte Kabeljau der „Hauptdarsteller“ in der spanischen Semana Santa ist. Er wird zu Krapfen, Kroketten und Omeletts verarbeitet. Dies sind alles Beispiele für die Verwendung dieses Fisches. Einst waren die „huevos de vigilia“ sehr beliebt. Ebenso wie der Kabeljau selbst sind die Marinaden im Inneren sehr beliebt; ein Beispiel hierfür sind eingelegte Makrelen.In der Stadt Crevillente (Alicante) ist am Karfreitag „pa torrat“ sehr beliebt. Dieses Gericht besteht aus geröstetem Brot, welches reichlich in Öl mit Knoblauch gebacken wird sowie aus dem traditionellen „coca de boqueron“. Mit viel Mehl, reichlich Sardellen sowie Zwiebeln wird alles gebraten. In vielen kastilischen Städten sind „patatas viudas“ sehr beliebt.
Süßwaren
Im Bereich des spanischen Ostergebäcks sind in dieser Zeit im ganzen Land die berühmten „torrijas“ sehr verbreitet. Je nach verarbeitetem Brot und deren Rezepte unterscheiden sie sich deutlich von einem Ort zum anderen. Ebenso verschieden werden sie von dem jeweiligen Koch zubereitet. Die „torrijas“ bestehen aus altem Brot bzw. Toastbroat und werden nach einem Bad in Milch gebraten und warm serviert. In Deutschland heißen sie „Arme Ritter“. Außerdem werden während dieser Zeit sehr gern „frutas de sartén“ gegessen. In einigen Regionen Südspaniens sind „Pestiños“ beliebt, in Katalonien „Mona de Pasqua (Ostertorte)“ und in Valencia werden in der Regel im Freien „longanizas de pascua“ (österliche Würstchen) und Ostertorten (Brötchen mit gekochte Eier) oder die gleichen „Hornazos“ wie in Südspanien genossen. Das typische Gebäck der Semana Santa in Úbeda sind die sogenannten „Puritos Americanos“.