Baelo Claudia: Fischsalzerei

fischsalzerei6Die Haltbarkeit von Grundnahrungsmitteln war zu der damaligen Zeit für die Verfügbarkeit in den großen Städten des Römischen Reiches wichtig. Durch das Salzen von Fisch konnte dieser in einem gut erhaltenen Zustand transportiert werden. Dieses Handwerk der Verarbeitung führte zu einem Anstieg von Salzereien entlang der Küste von Cádiz. Die natürlichen Bedingungen der Region waren zudem außergewöhnlich gut für die Fischerei, da die jährliche Wanderung von Thunfischen durch die Meeresenge zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer führte. Der Tunfisch wurde mit almadraba Netzen gefangen und seine anschließende Verarbeitung mit der Salzung der Fische, erschaffte eine blühende Industrie und den Wohlstand von Baelo Claudia. Sobald die Fische in der Fabrik ankamen, entfernten die Angestellten Flossen, Köpfe, Eingeweide, Laich und Blut. Um das Salz besser aufnehmen zu können, wurde der Fisch in Würfel geschnitten und anschließend mit Salz in aufeinander folgende Schichten in Becken etwa 20 Tage eingelegt. Noch heute prägen die großen, im Boden liegenden Becken das Bild der Salzereien von Baelo Claudia. Der durch dieses Verfahren haltbar gemachte Fisch wurden in verschließbare Amphoren abgefüllt und konnte so von den Lagerhäusern aus in das gesamte Römische Reich transportiert werden. Das wertvollste und teuerste Produkt, welches in diesen Fabriken hergestellt wurde, war eine Fischsauce, die bei den Römern als garum bekannt war. Das begehrte Produkt aus Baelo Claudia, war ein Abfallprodukt der Salzung. Die Sauce wurde zum würzen in der römischen Küche verwendet und wurde von Ärzten bei Appetitlosigkeit verabreicht. Da das garum einen intensiven Geschmack hatte, wurde es auch benutzt, um ältere, nicht mehr so schmackhafte Nahrungsmittel genießbar zu machen.

Die drei Fischsalzereien am Strand von Baelo Claudia sind im 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. an der Südseite entstanden. In der kleinsten Salzerei, mit 80 Quadratmetern, befanden sich sechs Becken, in der mittleren Salzerei zwei Zisternen und zwei Waschbecken. Mit 200 Quadratmetern, beherbergte die größte Salzerei Arbeitsräume und Becken in verschiedenen Größen, die einen Frischwasser-Anschluss hatten.

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