Ruta de los Pueblos Blancos – Die Weißen Dörfer Andalusiens: Olvera

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Schon von Weitem ist zwischen den Olivenhainen die imposante Kirche Nuestra Señora de la Encarnación und die Ruinen der maurischen Burg zu sehen, welche über dem Weißen Dorf Olvera thronen. Die neoklassische Kirche aus dem 18. Jahrhundert wurde auf den Ruinen einer maurischen Moschee errichtet. Von der maurischen Burg aus dem 7. Jahrhundert, welche für ihre Besucher zugänglich ist, sind noch bis heute die Mauern, Festungstürme und der Ehrenturm erhalten. Direkt daneben am Plaza de la Iglesia befindet sich der Friedhof, das Museum Olvera la Frontera y los Castillos und die Touristeninformation im Casa de la Cilla. Hier erfährt der Besucher viel über die Geschichte der Mauren, Christen und Franzosen in der Sierra de Cádiz.

Die Einwohner Olveras werden auch Ilipenses genannt, welches gleichzeitig die Bezeichnung des alten römischen Bezirks Ilippa war. Ursprünglich wurde Olvera von den Mauren Wubira genannt, welches auf die Olivenölproduktion verweist. Die ursprüngliche Siedlung der Mauren ist die heutige Altstadt La Villa, welche im Schutze der großen mittelalterlichen Burg entstand. Die strategisch gute Lage der Burg war ein Teil der Verteidigungslinien zwischen den Mauren und Christen. Bis die christlichen Truppen von Alfons XI. Olvera im Jahre 1327 besetzten, danach wurde es Teil des Herrschaftsgebietes der Familie Pérez de Guzmán und später der Herzöge von Osuna, welche Olvera bis zum 19. Jahrhundert in Besitz hatten. Olvera spielte auch eine wichtige Rolle während des spanischen Unabhängigkeitskrieges. Die in Olvera stationierten französischen Truppen wurden regelmäßig von einheimischen Freischärlerbanden angegriffen und letztlich vertrieben.

Von Olvera aus dürfen sich Fahradfahrer nicht die Route Vías Verdes entgehen lassen. Mit 36 Kilometer Länge, jedoch mit nur 3 Prozent Steigung ist diese Route zu meistern und besticht durch ihre Schönheit. Entlang einem alten, nie vollendeten Schienenweg gelangt man von Olvera nach Puerto Serrano, ein weiteres Weißes Dorf. Die Route führt über das Naturreservat El Peñón de Zaframagón, welches eine der größten Aasgeierkolonien Europas beherbergt.

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