Ruta de los Pueblos Blancos – Die Weißen Dörfer Andalusiens: Villamartín

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Im 16. Jahrhundert entstand das Weiße Dorf Villamartín, welches heute eine Kleinstadt ist. Doch schon in prähistorischer Zeit wurde die Gegend besiedelt, davon zeugt der 4 Kilometer südlich gelegene, bis heute erhaltene Dolmen von Aberite, der auf ca. 4000 v. Chr. datiert wird und die archäologischen Funde von Torrevieja, welche im historischen Gemeindemuseum in Villamartín ausgestellt sind. Und auch schon die Römer bauten ihre Verbindungs- und Transportstraßen dort, wo das heutige Villamartín steht. Dass die Gegend von Villamartín schon seit der Antike besiedelt war, rührt von seiner geografischen Lage als natürliche Wegkreuzung zwischen den Bergketten. Dies machten sich auch die Mauren im 8. Jahrhundert zunutze, die ihre Verteidigungsfestung Matrera dort errichteten. Die Ruinen der Burg stürzten 2003 wegen mangelnder Wartung ein. Im Jahre 1342 wurde das maurische Gebiet von den Christen eingenommen und von König Alfons XI. der Stadt Sevilla geschenkt. Nach den Auseinandersetzungen der Mauren und Christen gründeten 118 Siedler aus den benachbarten Dörfern im Jahr 1503 das heutige Villamartín.

Die Umgebung von Villamartín ist von einer fruchtbaren Hügellandschaft und dem Río Guadalete geprägt. Bei den Streifzügen durch die Landschaft erscheint es einem, als würde man sich in einem Herr der Ringe Film befinden und durch das friedliche Auenland wandern. In der Kleinstadt Villamartín, am Rathausplatz befindet sich die neoklassische Kirche Nuestra Señora de las Virtudes. Zudem können die Kirche und das Kloster San Francisco, die Wallfahrtskapelle Nuestra Señora de las Montañas und Herrenhäuser aus dem 18. Jahrhundert wie die Palacios de los Ríos oder de los Topete besichtigt werden.