Zahara de la Sierra ist eine arabische Siedlung aus dem 8. Jahrhundert und war zu den Zeiten der Mauren eine bedeutende Stadt. Aus dem Arabischen übersetzt bedeutet Zahara, Blume. Der Naturpark Sierra de Grazalema war im 13. bis 14. Jahrhundert das Grenzgebiet zwischen dem arabischen Reich von Granada und dem katholischen Königreich von Kastilien. Aus diesem Grunde war das Gebirgsgebiet stets Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen den beiden Reichen. Im Jahre 1483 wurde Zahara de la Sierra von den Christen eingenommen, welche damit ihren Einzug nach Granada fortführten.
Aus dem 13. Jahrhundert ist von der Burg des Dorfes leider nur noch der Wehrturm Torre del Homenaje erhalten. Die Grundmauern sind maurischen Ursprungs, im 14. Jahrhundert wurde der Turm der Burg wieder von den Christen errichtet und ebenfalls zur strategischen Überwachung, aber auch als Kommunikationsweg mit der Burg von Olvera genutzt. Die letzte militärische Nutzung fand zwischen 1810 und 1812 während der französischen Besetzung statt. Noch heute ist die Aussicht vom Torre del Homenaje atemberaubend und bietet eine tolle Sicht auf das Umland und den Stausee, welcher Zahara de la Sierra und El Gastor trennt.
Das Weiße Dorf schlängelt sich regelrecht steil den Fels hinauf und scheint aus einer einzigen langen Straße zu bestehen. Neben dem Aufgang zum Torre del Homenaje befindet sich die Kirche Santa María de la Mesa, welche im 17. Jahrhundert im Barockstil erbaut wurde und ein kleines Museum über die Kirche beherbergt. Der blau-weiß gemusterte Turm und die roten Zierleisten gehen auf die Architektur von Sevilla zurück, zu dessen Königreich Zahara de la Sierra und die anderen Weißen Dörfer zu dieser Zeit gehörten. An dem Dorfplatz umgeben von Tappa-Bars und Restaurantes steht der Uhrenturm Torre del Reloj, aus dem 16. Jahrhundert und die Kapelle San Juan de Letrán, mit ihrer imposanten Fassade, aus dem 20. Jahrhundert. Unterhalb der Burg lädt ein Weg durch den Jardin de los Pinsapos zu einem Spaziergang ein.
