Wirtschaftswissenschaftler Piketty berät Podemos

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Der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty berät die linksorientierte Partei Podemos. Mit seinen Forschungen zu den Themen soziale Ungleichheit, Einkommens- und Vermögensverteilung hat er 2014 mit seinem Buch „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ für Furore gesorgt.

Pikettys Ansichten bezüglich eines regulierten Kapitalismus lassen sich mit der Ideologie Podemos in Einklang bringen und so wird der Star-Ökonom Teil eines internationalen Expertenkomitees von Podemos. Er hilft Podemos dabei, ihr Wirtschaftsmodell zu kräftigen. Ein kluger Schachzug, mit Blick auf die Parlamentswahlen, die noch in diesem Jahr stattfinden werden.

Thomas Piketty argumentiert in seinem Buch, dass unregulierter Kapitalismus unweigerlich zu steigender Vermögenskonzentration führt. Diese starke Vermögenskonzentration führt wiederum zu einer stagnierenden Wirtschaft und ist damit eine Bedrohung für die Demokratie. Ein denkwürdiger Ansatz, der Spaniens Politik und Wirtschaft umkrempeln wird. Die linksorientierte Partei Podemos tut gut daran, ihn in ihre Reihen aufzunehmen, schaut man sich das Parteiprogramm an. Podemos Ziel ist es, die gegenwärtige Sparpolitik von Mariano Rajoys konservativer Volkspartei (PP) zu beenden und den Wohlstand in Spanien gerechter zu verteilen.

Neben der Beratungstätigkeit für Podemos möchte Piketty auch der sozialistischen Partei PSOE beiseite stehen. In einem Interview mit der Zeitung El Mundo äußerte er sich: „Jedermann weiß, dass Podemos und die PSOE nur gewinnen können, wenn sie sich verbünden.“ Aus Pikettys Sicht geht es bei den anstehenden Parlamentswahlen darum, durch den Machtwechsel in Spanien das politische Gleichgewicht in ganz Europa zu verändern. So soll ein Kontergewicht zur deutschen Austeritätspolitik geschafft werden, bei dem die Steuern gerechter Verteilt werden sollen, um so der Nettoneuverschuldung des Staates vorzubeugen.

Die Hoffnung auf eine Regierungsbeteiligung nach der Parlamentswahl, ist äußerst realistisch. Die neusten Umfragen ergaben, dass zwar die PP weiter die stärkste Partei mit rund 28 Prozent bleiben wird, jedoch dicht gefolgt von den Sozialisten PSOE mit 25 Prozent. Podemos könnte sich mit rund 16 Prozent an der Regierung beteiligen.

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