Flüchtlingsdebatte schlägt auch in Andalusien Wellen

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Ausländer in Andalusien

Nachdem ein Großteil der spanischen Provinzen ihre Bereitschaft zur Hilfe in der europäischen Flüchtlingskrise signalisiert hat, wurde auf Ebene der Autonomen Gemeinschaft Andalusien Kritik an der Vorgehensweise von Ministerpräsident Mariano Rajoy laut.

Der andalusische Justitz- und Innenminister, Emilio de LLera, ist der Meinung, dass die Regierung Spaniens genau definieren müsse, wie viele Flüchtlinge in welche Region zugewiesen und wie hoch die Kosten sein würden. Erst dann könne man Spaniens Mittel aus dem europäischen „Asyl-, Migrations- und Integrationsfond“ richtig verteilen. Andalusien, so versicherte er, würde all die humanitäre Hilfe und Ressourcen, die notwendig wären, bereitstellen. „Der Staat muss den nächsten Schritt machen“, erklärte er den Journalisten vor der „Conferencia Sectorial de Inmigración“.

Die Partido Popular um Präsident Mariano Rajoy zögerte erst bei der Flüchtlingsaufnahme, mit der Begründung, dass Spaniens Mittel für illegale Immigration aus Afrika benötigt werden.

Jetzt scheint der Druck auf die Regierung aber zu groß geworden zu sein, und so steht seit diesem Mittwoch fest, dass Spanien insgesamt 14.931 weitere Flüchtlinge aufnimmt, die von Brüssel zugeteilt werden. Einen detaillierten Plan gibt es allerdings noch nicht. Wie viele davon und wann diese nach Andalusien kommen, ist somit noch unklar.
„Wir arbeiten intensiv daran, um sicherzugehen, dass diese Menschen nicht nur in unser Land kommen dürfen, sondern auch die mittel- und langfristige Integration erhalten, die sie verdienen“, sagt Vizepräsidentin Sáenz de Santamaría.

Auch die steigende Anzahl von Wirtschaftsmigranten aus Afrika ist in der EU ein Thema. So sind sich Rajoy und der Präsidenten der Europäischen Kommission einig, dass die EU mehr Aufwand und Geld in die Kooperation mit afrikanischen Ländern investieren müsste, um diesem Problem entgegen zu wirken.

Erst am vergangenen Dienstag musste die Guardia Civil in den Gewässern vor Almería 72 Flüchtlinge von zwei Booten retten. Unter den aus Ländern südlich der Sahara stammenden Personen, befanden sich auch zwei Babys. Glücklicherweise ging die Rettungsaktion gut aus und es kamen alle bei guter Gesundheit in Andalusien an.

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