Ministerpräsident Mariano Rajoy wird der Hochzeit seines stellvertretenden Sekretärs Javier Maroto und dessen Verlobten Josema Rodríguez beiwohnen. Ein neuer Wind in der konservativen Regierung Spaniens. Rajoy kämpfte jahrelang gegen eine Eheschließung von Homosexuellen.
Seit zehn Jahren ist die Homo-Ehe in Spanien erlaubt, dennoch gibt es immer wieder Kontroversen in der Politik. Besonders die konservative Patrei PP hat die Ehe-Öffnung für Schwule und Lesben jahrelang bekämpft. 2008 drohte die PP unter der Führung von Rajoy mit der Rücknahme des Gesetzes, bei einem Wahlsieg. Eine Klage der Volkspartei gegen die gleichgeschlechtliche Ehe scheiterte im Jahr 2012 vor dem spanischen Verfassungsgericht.
Rajoy betonte in den vergangenen Jahren zwar seine Befürwortung der eingetragenen Lebenspartnerschaften von Homosexuellen, sprach sich aber auch ganz klar gegen eine Ehevollziehung aus. Dieser Meinung ist übrigens auch Bundeskanzlerin Merkel. Die Gleichgeschlechtliche Eheschließung ist in Deutschland nicht erlaubt.
Nun bekam Ministerpräsident Rajoy eine Hochzeitseinladung seines Parteikollegen Javier Maroto, ehemaliger Bürgermeister von Vitoria-Gasteiz und dem Unternehmer Josema Rodríguez. Dieses gewagte Ansinnen sorgte einige Tage für Trubel in den eigenen Reihen und Medienspekulationen über Zerwürfnisse innerhalb der Partei und Regierung. Ein parteiinterner Streit brach aus, ob Premierminister Mariano Rajoy und andere Mitglieder des Kabinetts an einer schwulen Hochzeitszeremonie teilnehmen sollen und dürfen. Es sei „an der Zeit, dass die Volkspartei die Ehe-Öffnung annehme und anerkenne“, sagte Maroto. Am Dienstag kündigte Rajoy nun an, der Trauung beizuwohnen. Auch der Gesundheitsminister des Landes und einige Parteivertreter wollen anreisen.