Wissen wir was wir da essen?
Täglich lesen oder hören wir von neuen Skandalen, was in unserem Essen so alles entdeckt wurde, besonders aktuell die Pestizide, vor allem bedingt durch die Verwendung des (besonders hier) in Spanien, beliebten Glyphosats.
Doch auch wenn man selbst noch nicht von Lebensmittelallergien betroffen ist, stellt sich für jeden halbwegs wachen Menschen die Frage wie er seine Gesundheit bestmöglichst erhalten und vor allem wo er denn auch hier in Andalusien gesunde und natürliche Lebensmittel finden kann.
Ich möchte deshalb ein paar Anregungen geben wo man in Conil am besten einkauft
1. Der Frischmarkt „Mercado de Abastos“, Calle Catadores 1, Conil:
Hier gibt es täglich Vormittags außer fangfrischen Fischen auch das „Cerdo Ibérico“ sowie das „Retinto“-Schwein und Rind aus natürlicher Weidehaltung und mit einem unvergleichlichen Geschmack. (Vorsicht: das Schweinefleisch in Deutschland schmeckt einem danach nicht mehr!). Als „Retinto“ bezeichnet sich das rostrote Rind welches man hier überall auf den Weiden sieht.
Von Huhn und Truthahn (pavo) würde ich eher abraten, da diese aus Zuchtbetrieben stammen und bedingt durch die Käfighaltung eine mehr oder weniger hohe Konzentration an Antibiotika enthalten.
Das Angebot an Gemüse und Früchten in der Markthalle ist reichhaltig und stammt meistens aus der umliegenden Produktion. Allerdings leider auch „traditionell“ chemisch behandelt und daher mit unbekannten Nebenwirkungen. „Bio“ hat sich hier noch nicht wirklich durchgesetzt. Daher empfehle ich frisches Obst und Gemüse lieber im Bioladen zu suchen.
2. Der Bioladen „Ayur-Bio“, C/Arrunbadores 4, Conil:
Die freundliche Inhaberin Ana bedient gerne persönlich und liefert ab einem Bestellwert von 30€ auch die Bestellung nach Hause. Ihr Angebot enthält außer dem üblichen Obst und Gemüse aus lokalem biologischen Anbau alle gängigen Lebensmittel (auch glutenfreie) wie sie in Deutschland normalerweise in Reformhäusern zu finden sind, einschließlich Kosmetik. Ana hat täglich bis 20 Uhr geöffnet (Mo-Fr) und Samstags Vormittags bis 14 Uhr.
3. Der Biomarkt „Levante“, in Los Caños de Meca, Jeden Samstag vormittag an der Bar „El Levante“ (Los Caños, Hauptstrasse):
Hier werden nicht nur von den umliegenden Kleinbauern frische und biologische Waren wie Obst und Gemüse angeboten, sondern man findet auch Korbflechter, Lederhandwerker, Kleidung oder Trödler.
Das lohnt immer einen Besuch und nebenbei wird man auch gleich noch gut bewirtet. Wenn man also Samstag vormittags etwas Zeit hat: Auf nach Caños!
4. Der Nachbar:
Der hauseigene Gemüseanbau ist hier weit verbreitet und da sowieso eine Arbeitslosenquote von bis zu 35% herrscht wundert es nicht wenn sich die Leute wieder ihrer Scholle widmen.
Wer der Sprache mächtig ist, sollte daher einmal in der Nachbarschaft herumhorchen. Es ist sehr einfach frische Eier und Gemüse oder Obst für wenig Geld aber von bester (manchmal sogar Bio-)Qualität direkt aus der Nachbarschaft zu bekommen. Auch frisch geschlachtete Hühner aus Freilandhaltung bekommt man so wenn man nach einem „Pollo de Campo“ fragt.
Aber das beste Essen schmeckt einem wenig wenn man Durst hat. Deshalb zum Schluss noch eine Empfehlung zum Thema Wein:
5. Wein:
Die hiesige Erde sowie das Klima sind ideal für Weißwein. Rotwein wird ebenso angebaut, allerdings ist dieser weniger spektakulär.
Das kleine privat geführte Weingut „Etú“ (www.etu-vino.com) in La Patría (La Muela) ist erwähnenswert, denn hier werden nach traditioneller Methode in Handarbeit und Biologisch korrekt sehr leckere Weine produziert.
Leider ist nur der Bestand manchmal zu schnell ausverkauft, da die Menge doch etwas begrenzt ist, aber so ist das eben mit den guten Dingen im Leben.