Nach dem Sturm folgt die Ruhe. So zumindest sehen es die gaditanischen Taxifahrer, die wieder entspannt ihrer Arbeit am Flughafen Jerez nachgehen können. „Die Gemüter haben sich wieder beruhigt“, sagte der Präsident der Asociación Gaditana de Radio Taxi, Manuel Orihuela.
Nach den Streiks der Taxifahrer von Jerez, die nicht wollten, dass Taxis aus anderen Städten „ihren“ Flughafen anfahren, hat sich die Lage wieder entspannt und alles geht wieder seinen gewohnten Gang. Die Taxifahrer hatten gegen ein Gesetz aus dem Jahre 1985 demonstriert, welches den anderen Taxis verbietet den Flughafen anzufahren. Dieses Gesetz sollte gekippt werden.
Offiziell hat sich bisher zwar nichts geändert, jedoch gehen die streitenden Parteien mittlerweile aufeinander zu. Die Taxifahrer aus den anderen Städten, wie Cádiz oder Chiclana, haben stets argumentiert, dass sie den Fahrern aus Jerez keine Kunden wegnehmen würden. Schließlich fahren sie den Flughafen nur nach vorheriger Bestellung an. Somit bleibt die komplette Laufkundschaft für die lizensierten Taxi-Fahrer aus Jerez de la Frontera. Zurzeit wird mittels statistischen Erhebungen und Umfragen versucht dies zu bestätigen oder zu widerlegen, damit eine zukünftige Diskussion unter Beachtung belastbarer Zahlen stattfinden kann.
Insbesondere die geringe Anzahl der Flüge im Winter am Flughafen Jerez verschärfe die Konkurrenzsituation unter den Taxifahrern enorm. Die meisten Fluggäste würden außerdem noch von Kleinbussen der Reiseveranstalter abgeholt werden, sodass für die Taxifahrer ohnehin nur wenige Passagiere übrigblieben. Deshalb mache es laut Orihuela auch wenig Sinn für die gaditanischen Taxifahrer sich stundenlang in Jerez am Flughafen aufzuhalten. „Das ist einfach nicht rentabel. Wir nehmen niemandem die Fahrgäste weg“, so Orihuela weiter.
Zurzeit seien die Gemüter jedoch wieder abgekühlt. In den letzten Wochen seien Taxifahrer aus Cádiz bedroht und angepöbelt worden, während sie Fahrgäste vom Flughafen abgeholt haben. Dies ist zurzeit nicht mehr der Fall, da zum einen die Polizei stärker am Flughafen patroulliert und zum anderen es scheint, als hätten die Taxifahrer aus Jerez die aktuelle Situation so hingenommen. Die Spannungen und Streitereien haben wieder abgenommen.
Da zurzeit das Ergebnis der Studie der Junta de Andalucía abgewartet wird, ist die Situation von beiden Seiten wieder entspannt und ein friedliches Miteinander sorgt wieder für einen reibungslosen Tagesablauf in Jerez. Für diese Studie seien neben den Stichproben auch die Fahrtenbücher, Abrechnungen und natürlich die Flugpläne wichtig. Auf Basis dieser Daten können dann Entscheidungen getroffen werden, wie mit dem Gesetz 11/85 weiterhin verfahren werden soll.
„Nach den Drohungen und dem Chaos der vergangenen Monate scheint die verzwickte Situation unter den Taxifahren von Jerez und denen von außerhalb nun mit mehr Verstand angegangen zu werden“, so ein Taxifahrer, der anonym bleiben möchte.