Millionenschaden durch Betrug der Diesel-Mafia in Spanien

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Diesel-Mafia Betrug in Spanien

Die spanische Polizei hat gestern mit einer landesweiten Aktion einen Millionenbetrug mit Dieselkraftstoff aufgedeckt. Bisher wurde 98 Personen festgenommen.

Die Diesel-Mafia hat steuerlich begünstigten Heiz- und Traktorendiesel als PKW- und LKW-Diesel verkauft. Die Kraftstoffe wurden außerdem mit Zusatzstoffen gestreckt. Dies geschah offenbar mit Hilfe vieler Tankstellenbetreiber. Viele neuere Fahrzeuge würden diese Dieselsorten nicht vertragen. Es könnte erheblicher Schaden an den Motoren entstehen. Die Polizei beziffert den Schaden für den Staat wegen entgangener Steuereinnahmen auf rund fünf bis zwölf Millionen Euro. Zur Stunde meldet die Polizei 93 Festnahmen. Die Zahl könnte jedoch noch auf weit über 100 Personen steigen.

Nach Angaben der Guardia Civil liegen Verdachtsmomente gegen 138 natürliche Personen und 108 juristische Personen vor. Darunter befinden sich sowohl zahlreiche Tankstellenbetreiber, als auch Raffinieren, Lager und Transportunternehmen. In der kompletten Lieferkette müssen an alle Beteiligten Personen entsprechende Bestechungsgelder geflossen sein, um solch einen Betrug durchzuführen.

Aus günstigem B-Diesel (90 Cent pro Liter) und C-Diesel (1 Euro pro Liter) wurde durch Umetikettierung der teure A-Diesel (1,35 Euro pro LIter), den Kraftfahrzeuge tanken. Sowohl B- als auch C-Diesel sind außerdem in der Steuer begünstigt, sodass der Einkauf für die Betrüger noch einmal günstiger wurde. Mit Hilfe von chemischen Zusätzen konnten die Kontrollen umgangen werden, sodass es stets den Anschein hatte, dass der teure A-Diesel in den Tanks lagern würde. Bei einer durchschnittlichen Tankfüllung eines PKW (ca. 50 Liter) verdient die Mafia also ungefähr 13 Euro durch den falschen Diesel.

Die Gruppe der Diesel-Betrüger operiert bereits seit 2011 in Spanien. Alleine in den vergangenen acht Monaten sollen 5,5 Millionen Euro ergaunert worden sein. Seit gestern sind 750 Beamte der Guardia Civil und des Finanzministeriums in 11 Comunidades Autónomas im Einsatz um den größten Kraftstoffskandal in der Geschichte Spaniens aufzudecken. Zur Stunde wurden 1,2 Millionen Euro, 331 Fahrzeuge und 128 Immobilien beschlagnahmt.

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