Andalusien und der Aufstieg zum Ferienparadies

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Andalusien-Flagge

In Andalusien ist der Tourismus mit Abstand der wichtigste Wirtschaftsfaktor.

Die Zahlen belegen dies eindrucksvoll: Jedes Jahr geben die Touristen rund 14 Milliarden Euro in Andalusien aus. Damit kreiert der Tourismussektor direkt und indirekt circa 258.000 Arbeitsplätze.

Der Aufstieg zu einem der beliebtesten Urlaubsorte begann bereits in den 1950er Jahren. Damals wurden erste Charterflüge nach Andalusien angeboten und bereits 1960 war Andalusien Spaniens wichtigster Devisenbringer. Die Hochburgen des Tourismus befinden sich nach wie vor an der Costa del Sol. Dort entwickelten sich Ferienzentren wie Torremolinos, Fuengirola, Marbella, Estepona, San Roque, Motril oder Aguadulce.

Aber auch an der Costa de la Luz haben sich aus kleinen Fischerdörfern wie Conil de la Frontera große Ballungszentren für den Tourismus gebildet. Binnen Jahrzehnten wurden hier ganze Hotelstädte hochgezogen. Und auch die Qualität der Hotels in Andalusien ist im Vergleich zu anderen Regionen Spaniens sehr hoch, was man an Bewertungen beispielsweise hier sehen kann. Diese Entwicklung löste einen Wirtschaftsboom an den Küsten Andalusiens aus. Eine wahre Völkerwnaderung beginnt immer in den Sommermonaten, wenn Arbeitssuchende aus ganz Spanien in den Hotels einen Job finden möchten.

Dies führte dazu, dass mittlerweile rund 80 Prozent der andalusischen Küstengebieten bebaut sind. 1988 versuchte die Regierung mit dem „Ley de Costa“ dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Dieses Gesetz besagt, dass 100 Meter vom Strand entfernt und ein Kilometer von Flussmündungen entfernt nicht mehr gebaut werden darf.

Die erste Krise aufgrund des Massentourismus setzte 1990 ein. Aufgrund nicht vorhandener Kläranlagen mussten 1990 wegen schlechter Wasserqualität 33 Strände geschlossen werden. Seit 1997 ist dieses Problem behoben. Es gab seitdem kein einziges Badeverbot mehr. Heute zählen die Strände Andalusiens zu den Saubersten weltweit.

Der Tourismus in Andalusien wird in Zukunft stark davon abhängen, ob es gelingt den Tourismus und die Auswirkungen auf die Umwelt in Einklang zu bringen. Denn überall wo Touristen sind, wird auch Müll hinterlassen. Seit einigen Jahren steigt aber auch die Bereitschaft der Bevölkerung Müll zu trennen und ordnungsgemäß zu entsorgen. Es bleibt zwar noch viel zu tun, jedoch befindet sich Andalusien auf einem guten Weg. Die vielen „blauen Flaggen“ der weltweiten Umweltorganisationen an den Stränden Andalusiens zeigen, dass die Anstrengungen von Politik und Wirtschaft von Erfolg gekrönt sein könnten.

Die Regierung in Andalusien setzt bereits seit mehreren Jahren auch auf qualitativ bessere, individuellere Ferienerlebnisse, welche auch das andalusische Hinterland mit einbeziehen.

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