Transferverbot in Spanien für FC Barcelona

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Camp Nou FC Barcelona

Im Kampf mit Real Madrid um die Vorherrschaft im spanischen Fußball hat der FC Barcelona einen herben Rückschlag erlitten. Die Transfersperre gegen den Spitzenclub aus Katalonien bleibt bestehen.

Dies bestätigte heute der Internationale Sportgerichtshof CAS. Somit dürfen die Katalanen im Jahr 2015 keine weiteren Spieler verpflichten. Das Verbot gilt über die kommenden zwei Transferperioden. Somit darf der Verein erst wieder im Januar 2016 neue Spieler verpflichten. „Barca“ überlegt jedoch ob eine weitere Berufung eingelegt wird.

Keine neuen Spieler bis 1. Januar 2016

Das Urteil sieht vor, dass keine neuen Verträge mit Spielern eingegangen werden dürfen. Bestehende Verträge können jedoch verlängert werden. Auch ausgeliehene Spieler dürfen zurückgeholt werden. Am 1. Januar 2016 kehrt dann wieder Normalität in den Transferbetrieb beim FC Barcelona ein.

Gegen das Urteil von April 2014 des Fußballweltverbandes Fifa hatte der FC Barcelona Protest eingelegt. Damals ging es um mehrere Verstöße gegen das Transferrecht. Die Katalanen hatten innerhalb mehrerer Jahre verschiedene Minderjährige Spieler aus dem Ausland unter Vertrag genommen. Dies verstoße gegen die Statuten zum Schutze Minderjähriger, welche in Paragraph 19 des internationalen Transferrechts geregelt sind.

Regeln zum Schutz Minderjähriger gebrochen

Neben der Transfersperre muss der FC Barcelona außerdem eine Geldstrafe in Höhe  von 450.000 Schweizer Franken (rund 375.000 Euro) zahlen. Aber auch der spanische Fußballverband RFEF kommt bei dem Urteil nicht ungeschoren davon. Der Verband, der solche Transfergebaren erst ermöglicht und geduldet hatte, muss ebenfalls eine Strafe von 410.000 Euro zahlen. CAS teilte heute mit, dass der FC Barcelona die „Regeln zum Schutz Minderjähriger“ gebrochen habe und dass das Urteil somit in seiner Gesamtheit bestätigt werden. Sämtliche im April ausgesprochenen Sanktionen bleiben in Kraft.

Die Verantwortlichen des Fußballvereines aus Katalonien äußerten sich sehr enttäuscht über dieses Urteil. In einer Pressemitteilung heißt es, dass man sich mit diesem Urteil „in keinster Weise einverstanden erkläre“ und dass die „Sanktionen völlig unverhältnismäßig“ seien. Es seien zwar in der Vergangenheit Fehler bei den Transfers von Minderjährigen Spielern aus dem Ausland gemacht worden, jedoch resultieren diese Fehler ausschließlich aus administrativen Konflikten zwischen Fifa-Statuten und Regeln des spanischen Fußballverbandes. Nach den Regeln der RFEF habe man sich nichts zu Schulden kommen lassen. Im Gegenteil, man habe diese Regeln sehr genau befolgt. Die Anwälte des FC Barcelona prüfen nun weitere juristische Schritte und erwägen außerdem eine weitere Berufung vor dem Schweizer Bundesgericht.

Administrative Fehler werden jedoch unter anderem den beiden ehemaligen Funktionären des FC Barcelona Albert Puig und Guillermo Amor vorgeworfen. Beide wurden im April nach Bekanntwerden des Urteils entlassen. Nun sollen sich ebenfalls weitere Funktionäre der Jugendakademie Masia des FC Barcelona ihrer Verantwortung stellen. Die Stimmen hierzu werden lauter.

Viel Zeit gewonnen

Die Verantwortlichen des FC Barcelona werden wohl bereits geahnt haben, dass der Einspruch zwecklos ist und das Urteil in seiner Gesamtheit bestehen bleibe. Denn seit der Urteilsverkündung im April 2014 haben die Katalanen dank ihres Einspruches und dem Gang vor den CAS vor allem eines gewonnen: Zeit.

Seit April hat „Barca“ geschätzte 170 Millionen Euro für Neuverpflichtungen ausgegeben. Unter anderem kamen im Sommer Torhüter Marc-André ter Stegen von Borussia Mönchengladbach und der sanktionierte uruguayische Nationalstürmer Suárez für geschätzte 90 Millionen Euro vom FC Liverpool zu den „Azulgrana“. Durch die kostspieligen Neuverpflichtungen hat sich Barcelona wohl ausreichend abgesichert, sollte das Urteil nun endgültig rechtskräftig werden. Die mittelfristige Strategie des FC Barcelona wird also nur bedingt unter der Strafe leiden.

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