Im Knast verrotten oder wieder in die Gesellschaft eingliedern? Spanien diskutiert zur Zeit darüber wie mit Schwerverbrechern verfahren werden soll.
Nach einer Reform des spanischen Strafgesetzbuches soll in Zukunft bei Schwerverbrechern nach 20 oder 25 Jahren geprüft werden, ob der Inhaftierte weiterhin dauerhaft im Gefängnis bleiben soll. Die Reform wurde bereits vom Parlament, welches mehrheitlich mit der Partido Popular (PP) besetzt ist, beschlossen. Die Opposition stimmte geschlossen dagegen. Allerdings muss der Senat dem Entwurf auch noch zustimmen.
Bisher liegt die Höchststrafe in Spanien bei 30 Jahren Haft. Bei terroristischen Straftaten kann die Strafe auch auf 40 Jahre erhöht werden. Der PP-Abgeordnete Leopoldo Barreda sagte hierzu, dass zwischen einem einfachen Mord und einem Serienmord unterschieden werden müsse. Es könne nicht sein, dass es keinen Unterschied mache, ob ein Mensch oder zwanzig Menschen ermordet werden.
Oppositionspolitiker Gaspar Llamazares von der Izquierda Unida (IU) kritisiert die neue Vorlage scharf. „Es kann nicht sein, dass die PP die Häftlinge im Gefängnis verrotten lassen will. Wir sollten lieber an Plänen einer Resozialisierung arbeiten.“