Ein Erdbeben der Stärke 5,4 auf der Richterskala hat am Montagnachmittag Zentralspanien erschüttert. Das Epizentrum lag in Ossa de Montiel in der Provinz Albacete etwa 220 Kilometer südöstlich von Madrid.
Gegen 17:16 Uhr registrierte das Nationale Institut für Geografie (IGN) das Erdbeben, welches sich über mehrere Provinzen erstreckte. Die Stärke 5,4 wird mit „moderat-heftig“ ausgewiesen. Gegen 17:27 wurde ein leichtes Nachbeben der Stärke 2,5 auf der Richterskala registriert. In den Comunidades Valencia, Murcia, Castilla-La Mancha und Madrid war das Erdbeben zu spüren.
Laut Angaben des Innenministeriums habe es keine Personenschäden und nur leichte Sachschäden gegeben. Auch nach der Ausgabe von Fragebögen an die Bevölkerung durch die freiwilligen Mitarbeiter der Protección Civil konnte keine schwerwiegenden Schäden festgestellt werden. Einige Gebäude und Fahrzeuge wurden leicht beschädigt.
Im nationalen Hörfunk sagte eine Bewohnerin: „Dei Wände haben minutenlang gewackelt, die Lampen haben sich bewegt und die Hunde haben nicht aufgehört zu bellen. Es wurde jedoch nichts in unserer Wohnung beschädigt. Nun ist alles ruhig.“ Die staatliche Eisenbahngesellschaft (ADIF) setzte Testzüge an den durch das Gebiet laufenden Hochgeschwindigkeitsstrecken ein. Dadurch solle sichergestellt werden, dass an den Eisenbahnanlagen keine Schäden angerichtet wurden.
Stärker als das Beben von Lorca
Das Erdbeben war sogar stärker, als das Erdbeben von Lorca, welches am 11. Mai 2011 die Kleinstadt in Murcia mit einer Stärke von 5,1 auf der Richterskala verwüstete. Damals hat es mindestens 9 Todesopfer und 300 Verletzte gegeben. Der Unterschied der beiden Erdbeben ist auf die Tiefe zurückzuführen. Das gestrige Beben nahe Albacete fand in 10.000 Meter Tiefe statt; das Beben von Lorca nur in rund 1.000 Meter Tiefe. Dadurch war das Beben von Lorca wesentlich heftiger in den Städten und Dörfern zu spüren.
Die Notfalldienste 112 in Madrid haben einige Gebäude sicherheitshalber evakuieren müssen. Kurze Zeit später konnten die Einwohner jedoch wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Insgesamt wurden zwischen 17:19 Uhr und 18:23 Uhr 420 Notrufe registriert.