Spanien wird im Juli die dritte Rate seines Kredits an die EU zurückzahlen, welcher vom ESM im Jahr 2012 während der Wirtschaftskrise zur Rettung der Banken gewährt wurde. Damals bekam Spanien aus dem “Euro-Rettungsschirm“ insgesamt 41,3 Mrd. Euro. Bereits im Juli 2014 und März 2015 hat Spanien zwei Raten in Höhe von 1,3 Mrd. bzw. 1,5 Mrd. Euro zurückbezahlt und damit früher als geplant mit der Tilgung begonnen. Die Höhe der aktuellen Rate ließ Wirtschaftsminister Luis de Guindos offen.
Guindos betonte allerdings, dass es immer das Ziel Spaniens gewesen sei, die Kredite so früh wie möglich zu tilgen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergebe. Dies sei im Juli der Fall, da der Bankensektor inzwischen wieder solvent sei und es der spanischen Wirtschaft insgesamt gut gehe, so der Wirtschaftsminister. Laut Guindos könne es keine stabile Wirtschaft ohne einen gesunden Bankensektor geben.
Gleichzeitig verteidigte der Politiker die Rettung der spanischen Banken mit öffentlichen Geldern in Höhe von insgesamt 60 Mrd. Euro. Schließlich seien damit auch die Spareinlagen der privaten Anleger gerettet worden. Die “Banco Madrid“ ging im März dieses Jahres nach einem Skandal in Andorra pleite. Bei der “Bankia“ und “BMN“, an welchen der spanische Staat jeweils beteiligt ist, handele es sich aber um seriös geführte Banken, versicherte Guindos.
Der Wirtschaftsminister ließ offen, ob eventuell eine der Banken noch vor Ende der aktuellen Legislaturperiode privatisiert werden soll. Mit einer diesbezüglichen Entscheidung sei frühestens im Jahr 2017 zu rechnen, er könne dies derzeit weder bestätigen noch ausschließen. Die Banken hätten seit 2012 enorme Anstrengungen zur Konsolidierung unternommen, weshalb die Branche inzwischen wieder sehr gut dastehe.