Spanien: ETA-Führungskräfte verhaftet

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Gestern hat die spanische und französische Polizei mehrere Führungskräfte der baskischen Separatisten-Organisation ETA festgenommen. Jahrzehntelang litt Spanien unter den blutigen Bombenanschlägen. Die Organisation versuchte so ein unabhängiges Baskenland zu erzwingen.

Das Baskenland liegt in Nordspanien an der französischen Grenze. Mit seinen 2,1 Millionen Einwohnern ist die relativ kleine Region von rund 7100 Quadratkilometern bereits heute autonom in seinen Selbstverwaltungsrechten. Ähnlich wie in Katalonien wird auch hier die Unabhängigkeit von Spanien angestrebt, ganz ohne ETA. Das Ziel der Befürworter ist ein Baskenstaat, zu dem die drei spanischen Baskenland-Provinzen Guipúzcoa, Vizcaya und Álava gehören sollen sowie das spanische Nachbargebiet Navarra und die angrenzende französische Baskenregion im Departements Pyrénées-Atlantiques.

Die ETA-Organisation wurde 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet. Auch nach der Rückkehr zur Demokratie 1975 kämpfte sie mit dem Ziel eines unabhängiges Baskenlandes weiter. Bei ETA-Anschlägen wurden mehr als 800 Menschen getötet. 2011 verkündete ETA das Ende des bewaffneten Kampfes. Seither hat die Gruppe keine Anschläge mehr verübt. Sie gab jedoch bisher weder die Waffen ab noch löste sie ihre Strukturen im Untergrund auf. Spaniens konservative Regierung PP hatte stets Friedensverhandlungen mit der ETA abgelehnt und erklärt, dass für sie nur ein Schritt zähle: „Die Auflösung der ETA“.

wei der Chefs der baskischen Separatisten-Organisation ETA in Frankreich festzunehmen. David Pla (40) und Iratxe Sorzábal (43) seien nahe der kleinen Gemeinde Saint-Jean-de-Pied-de-Port unweit der Grenze zu Spanien gefasst worden. Neben den beiden seien zwei weitere Personen vorläufig in Polizeigewahrsam genommen worden, darunter der Besitzer des Hauses Ramon Sagarzazu, das den ETA-Chefs als Versteck in dem südfranzösischen Pyrenäendorf Saint-Étienne-de-Baïgorrygedient habe, hieß es. Die spanische Tageszeitung „El Pais“ mutmaßte, dass es sich um den historischen ETA-Anführer Josu Ternera (66) handeln könnte.

Foto: dpa

 

 

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