Die Präsidentin der Junta nimmt die Parlamentswahlen zum Anlass, die Stärke der andalusischen PSOE vorzuführen.
Verónica Pérez, Parteifreundin von Susana Díaz, nannte die 250 Personen, die sich gestern im Festsaal des Hotels Aire de Sevilla trafen, „die Seele der Partei“.
Damit meinte die Generalsekretärin der PSOE in Sevilla und andalusische Parlamentarierin, die Vertreter der Gemeinden der Provinz. Viele der 67 Bürgermeister und 638 Stadträte aus den Reihen der PSOE scharten sich dort gestern um Antonio Pradas, die Nummer eins der Kongressliste, und um seine Generalsekretärin und Präsidentin der Junta, Susana Díaz.
Die Seele war da. Was jedoch fehlte war ein bisschen mehr Herz. Zumindest was den Einsatz für die Wahl angeht. Die Veranstaltung war eher eine Gegenveranstaltung zu Rajoys Besuch in Sevilla und Tomares, der erst 24 Stunden zuvor angekündigt worden war. Dennoch ließen die Sozialdemokraten die „Muskeln spielen“, auf die sie so stolz sind und die sie in der Provinz so unschlagbar machen.
Auf diese Tatsache berief sich Susana von Anfang an. Ihre Rede begann sie mit den Worten: „Ich weiß nicht, ob euch klar ist, dass ihr das beste Ergebnis in ganz Spanien erreichen könnt“ und „die andalusische PSOE ist die stärkste in ganz Spanien.“
Pedro Sánchez oder seine Kandidatur erwähnte sie mit kaum einer Silbe. „Wir werden so hoch gewinnen, dass wir Pedro Sanchez helfen werden in Spanien zu siegen“, war die einzige Bemerkung zu diesem Thema. Die Präsidentin der Junta möchte sich im Wahlkampf vorrangig auf ein Thema konzentrieren: Den ständigen Konflikt mit Rajoy und der PP Regierung.
Díaz machte politische Weissagungen und begegnete der Entscheidung des Regierungschefs, Soraya Sáenz de Santamaría statt seiner zu einer Fernsehdebatte mit Pablo Iglesias und Pedro Sanchez zu schicken, mit der ironischen Bemerkung: „Rajoy mag keine Debatten, sie machen ihm Angst und vielleicht ist er ja auch gar nicht der Kandidat.“
Sie kritisierte auch die Neuverteilung des FLA, Fondo de Liquidez Autonómica, auf die man sich letzten Freitag in der Zentralregierung geeinigt hatte. Katalonien wird dadurch fünfmal mehr erhalten. „Wenn es ans Verteilen geht, findet die PP immer einen Weg, Andalusien zu bestrafen.“
Außerdem wies sie auf die Gefahren hin, die von den neuen Parteien und ihrer Inkonsequenz ausgehen. Dabei spielte sie vor allem auf Podemos und deren angeblichen Einfluss auf die PP im andalusischen Parlament an. „ Sie waren die ganze Zeit verbunden. Podemos wollte nicht, dass man regiert und jetzt wollen sie keinen Haushalt beschließen.“