Die neu gegründete Osborne Stiftung eröffnete am vergangenen Donnerstag als Erstprojekt die „Toro Gallery“ in den Weinkellereien von Osborne in El Puerto de Santa María. Anlass ist das 60-jährige Jubiläum des Osborne Stiers, zu dessen Ehren eine Ausstellung entworfen wurde, die dem Besucher einen Einblick in die Geschichtsentwicklung bietet, künstlerische Unikate aufzeigt und Kuriositäten der Familiengeschichte von Osborne erzählen.
1956 erhält der aus Cádiz stammende Künstler Manolo Prieto von der Familie Osborne den Auftrag einen Stier zu entwerfen, der die Brandymarke Veterano repräsentieren soll. Aus einer Papierskizze entsteht der heutige Osborne Stier, der sich im Laufe der Zeit zu einem spanischen Kulturgut entwickelt hat und das Landschaftsbild von Spanien schmückt. Insgesamt 94 Stiere sind am Wegesrand von Spaniens Straßen zu finden, sechs in Mexiko und einer in Kopenhagen.
Es können viele Anekdoten in der Toro Gallery enthüllt werden, manch eine wird den Besucher überraschen, denn die Geschichte des Osborne Unternehmen ist über 200 Jahre alt und Namen, wie J. R. R. Tolkien und Washington Irving haben darin ihre Spuren hinterlassen.
Beherbergt ist die Ausstellung in der alten Bodega María Manuela, benannt nach der Tochter von Thomas Osborne, aus dem Jahre 1841, die mit viel Feingefühl restauriert wurde, um die Identität der Räumlichkeit zu bewahren. So wurde der „Albero“ Boden genauso erhalten, wie das Gemäuer und der offene, kathedralische Charakter der Bodega. Die Ausstellungsfläche von 1.800 m² wurde so gestaltet, dass auch zukünftige Projekte und Veranstaltungen dort ihren Platz finden können. Insgesamt vier Jahre haben die Vorbereitungen und die Umsetzung der Toro Gallery gedauert.
Bestaunt werden darf die E-Gitarre der Marke Gibson Brands, deren Gestaltung von der konischen Gibson SG inspiriert wurde und aus dem Holz eines Sherryfasses von Osborne gebaut wurde. Nur zwei Exemplare gibt es auf der Welt. Ebenso sind Werke von namenhaften Künstlern, wie Salvador Dalí, Annie Lebovitz, Richard Avedon, Herb Ribs, Helmut Newton und vielen anderen im Sortiment. Kurios ist auch die Landkarte Spaniens, die die Standorte der 94 Stiere markiert, welche vom Fotografen Pau Barroso aufgespürt und abfotografiert wurden. Dabei erzählt jeder Osborne Stier seine ganz eigene Geschichte, die durch die Fotografie festgehalten und verewigt wird.
Von Montag bis Sonntag, jeweils um 13 Uhr lädt die Toro Gallery zu einer Besichtigung in englischer und spanischer Sprache ein und schließt mit einer Sherry Verkostung ab. Die deutsche Führung ist jeweils um 11 Uhr und beinhaltet ebenfalls eine Besichtigungstour der Bodegas von Osborne.
Die Osborne Stiftung gründet sich mit dem Anliegen die Ausbildung junger Menschen zu fördern, um deren Beschäftigungsmöglichkeiten zu erhöhen und die Entwicklung innovativer Ideen sowie die Motivation zu Unternehmensneugründungen voranzutreiben. Ebenso dient sie der Erhaltung und der Förderung des historischen Erbes von Osborne. Die Stiftung kann auf solide Partnerschaften mit öffentlichen und privaten Institutionen bauen und verwandelt sich durch ihre Zielsetzung in die treibende Kraft aller sozialen, kooperativen und gesellschaftlichen Aktivitäten der Osborne Gruppe.
Fotos: Diana Steffens