Día de la Madre, der Muttertag unter die Lupe genommen

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Hier in Spanien wird der Muttertag (spanisch Día de la Madre) nicht in der  zweiten Woche im Mai gefeiert sondern bereits in der ersten. Am 1.Mai ist in Spanien Muttertag und nicht nur die Kinder malen schöne Bilder; auch in Spanien wird der Tag langsam kommerzialisiert.

Der Muttertag ist ja eigentlich ein Feiertag zu Ehren der Mutter und der Mutterschaft, er wurde bereits im 20. Jahrhundert in der westlichen Welt eingebürgert. Die Geschichte dieses Tages reicht aber lange zurück bis in die Antike. Dort wurde ein ähnlicher Tag, der Tag der Mutter, schon im antiken Griechenland gefeiert.  Dies geschah zu Ehren der Göttin Rhea, der Mutter von Zeus, Poseidon und Hades. Die Römer übernahmen diese Feierlichkeiten und feierten ihn am 15. März im Tempel der Cibeles; und zwar stolze drei Tage lang.

Der Ursprung des modernen Muttertages liegt, das kann man sich fast denken, in der amerikanischen „Frauenbewegung“. Die Bewegung blieb nicht auf die Vereinigten Staaten beschränkt. 1912 wurde eine Mother’s Day International Association gegründet mit dem Ziel, den Muttertag auch international zu verbreiten. Nachdem England den „mothering sunday“ übernommen hatte, verbreitete sich der Feiertag 1917 in der Schweiz, 1918 in Norwegen, 1919 in Schweden, in Deutschland seit 1922 und 1924 in Österreich.

Doch der Muttertag reicht in einigen Ländern noch weiter zurück, so soll der gute alte Napoleon bereits 1806 für die Schaffung eines Muttertages im Frühjahr in Frankreich angeregt haben. Es hat allerdings hundert Jahre gedauert bis dann in der Region Isere diese Feierlichkeit auch umgesetzt wurde; und zwar aus der Initiative Brüderliche Union der Familienväter.

Es gibt auch Kritik am Muttertag

Allerdings ist dieser Feiertag hier in Spanien nun auch Diskussionspunkt geworden und einige moderne Spanier boykottieren diesen Feiertag.  In der katholisch-spanischen Religionsgemeinschaft wurde der Muttertag genutzt, um die Frau auf eine konservative Mutterrolle zu reduzieren. So galt die Familie mit Vater, Mutter und Kind als Fundament eines gutbürgerlichen Haushaltes und als tragender Pfeiler in der faschistischen Diktatur unter Franco. Auch in der Demokratie ist von dieser Wertevorstellung viel geblieben. Die Kritik am Mutter- und Vatertag wächst. Viele Spanier wollen daher vom Mutter und auch vom Vatertag nichts mehr wissen.

Die Lotterien und Blumenläden ignorieren jedoch den Boykott und freuen sich auf ein extra Geschäft, so hat die staatliche, spanische Lotterie beispielsweise eine extra Serie „Día de Madre “ rausgebracht und trotz aller Kritik; es ist mal wieder „Puente“ und die Schulen bleiben nervige 2 in einigen Städten sogar 3 Tage geschlossen, bis einschließlich Dienstag! Ob das im Sinne der modernen Mütter ist, bleibt zu Fragen und und viele Mütter fluchen, denn sie wollen oder müssen arbeiten.

Und dennoch werden wieder abertausende Mamis, ob modern oder konservativ, wie jedes Jahr dahin schmälzen, wenn das Söhnchen oder Töchterchen sagt oder malt:

„Te quiero Mami!

 

 

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