Stadtgemeinden in ganz Spanien und insbesondere in der Provinz Cádiz distanzieren sich immer mehr von maßlos gefeierten Junggesellenabschiedsfeiern im öffentlichen Raum. Die Stadt Tarifa, die 14 Kilometer vom Kontinent Afrika entfernt liegt und ein Paradies für alle Windsportarten ist, gesellt sich nun zu diesem Kreis.
Die Stadtverwaltung von Tarifa kündigt strengere Maßnahmen gegen unzivilisierte Junggesellenabschiedsfeiern an, die auf der Straße randalieren und Privateigentum in der Öffentlichkeit missachten sowie Störungen in der Nachbarschaft verursachen. Seit dem vergangenen Wochenende musste die örtliche Polizei mehrmals in solchen Fällen intervenieren, die keinen Respekt vor der Verordnung des bürgerlichen Zusammenlebens 4/2016 zeigten.
Im Monat Juli hatte bereits unzivilisiertes Verhalten bei dieser Art von Feierlichkeiten in der Öffentlichkeit zu 34 Anzeigen und Beschwerden geführt. Daher bittet die Stadtverwaltung die Unternehmer von Tarifa um Zusammenarbeit, damit sie „als Agenten agieren, die Normalität fördern“. Der Bürgermeister von Tarifa, Francisco Ruiz, fügt hinzu: „Wir sind nicht gegen die Junggesellenabschiedsfeiern im Allgemeinen, sondern es stören die unzivilisierten“.
Er bezieht sich dabei auf „Schreie und unangebrachte Verhalten sowie Kostümierung“. Er hebt ebenfalls hervor: „Solche Verhaltensweisen werfen ein schlechtes Licht auf die Stadt und stören den Alltag der Bewohner“. In diesem Sinne zeigt sich Tarifa sehr entschieden, die kommunalen Verordnungen und bürgerlichen Gesetzgebung anzuwenden, um solches exzessives Feiern einzudämmen.
Fundamental dabei sieht der Bürgermeister die Abstimmung mit den Unternehmern der Stadt und betont, wie wichtig es ist, das attraktive Nachtleben, mit dem Respekt gegenüber den Grundregeln des Zusammenlebens, in Einklang zu bringen.
Tarifa ist nicht die einzige Stadt, die sich gegen den Exzess von dieser Art Tourismus auflehnt. Madrid, Salamanca, Logroño, Mojácar, Granada und Conil haben bereits Vorkehrungen getroffen, damit diese Feierlichkeiten in ihrer Stadt in dieser Form verschwinden.
Die Stadt des Windes ist zwar noch weit davon entfernt bestimmte Tourismus-Profile auszuschließen, doch die Stadtverwaltung sieht die Zukunft in der Integration und Förderung von Tourismus-Tendenzen, die respektvoll mit allen Ressourcen umgehen, die er gemeinsam mit den Unternehmern umsetzen möchte.
Es wird nicht einfach sein, eine Brücke zu schlagen, die Tarifa als ausgelassenen Feierort repräsentiert, jedoch Maßlosigkeit und Zügellosigkeit unterbindet. Conil ist seit einem Jahr dabei, diese Herausforderung zu bewältigen und durch Kontrolle der Veranstalter und Beobachtung der Feiernden einen Ausweg dieses Problems zu finden.