Der Sturm vom vergangenen Wochenende hat heftige Schäden in Nordspanien angerichtet. Im Baskenland, in Kantabrien, Asturien und Galizien wurden jeweils Wellen von bis zu zehn Metern registriert. Dabei wurde auch ein 15-jähriger Junge in der Kleinstadt Foz erfasst und in das offene Meer gerissen. Die Chancen ihn lebend zu bergen werden von der Polizei als „verschwindend gering“ eingeschätzt.
Am Sonntagnachmittag gegen 18:30 Uhr fuhr der Junge zusammen mit einem anderen Jungen (13) mit dem Fahrrad an der galizischen Küste entlang und wurde von einer bis zu zehn Meter hohen Welle überrascht. Der 13-jährige Freund konnte sich gerade noch an Land retten, von dem 15-Jährigen fehlt bisher jede Spur. Der staatliche Rundfunk RNE räumt dem Jungen ebenso wie die Polizei kaum Überlebenschancen ein. Die Familie des Jungen steht zurzeit unter psychologischer Betreuung. Nachbarn, die an der Küste leben, erheben nun schwere Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung, welche den Küstenabschnitt sicherhaltshalber hätte sperren sollen.
Bereits im Dezember vergangenen Jahres wurden die Atlantikküsten von Monsterwellen heimgesucht, welche ebenfalls Todesopfer forderten. Dieses Mal traf es besonders die baskische Großstadt San Sebastián, in der fast die gesamte Altstadt überschwemmt wurde. Sowohl Brücken, als auch viele Geschäfte und Kultureinrichtungen wurden schwer beschädigt. Aber auch die galizische Küstenstadt hat es erwischt: Hier wurde sogar die höchste Welle mit 12,7 Metern registriert. Damit wurden sogar die Rekordmarken aus dem vergangenen Jahr nochmals übertroffen. In der Kleinstadt Cariño (La Coruña) wurden 30 Meter der Staumauer des Hafens weggerissen. Ebenfalls wurden rund 50 Meter Straße einfach weggespült.
In Portugal und Nordspanien sind als Konsequenz zu dem Verschwinden des Jungen, aufgrund der heftigen Unwetter und den Riesenwellen zurzeit fast alle Strände und Uferpromenaden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Entwarnung wird es erst in einigen Tagen geben. Bis dahin wird den Anwohner dringend geraten, sich von den Küsten fernzuhalten, damit nicht noch weitere Opfer der Wellen zu beklagen sind. Der atlantische Ozean macht in den letzten Monaten immer mal wieder durch heftige Unwetter und gewaltige Wellen auf sich aufmerksam.