Spanischer Ex-Regierungschef Adolfo Suárez ist tot

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Adolfo Suárez

Der erste demokratisch gewählte Präsident Spaniens nach der Franco-Diktatur ist tot. Er starb heute nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren an den Folgen einer Atemwegserkrankung in einem Madrider Krankenhaus.

Bereits am vergangenen Montag wurde Suárez in das Krankenhaus eingeliefert. Der Sohn des liberalen Politikers Adolfo Suárez hatte bereits Tage zuvor mitgeteilt, dass sich der Zustand seines Vaters unaufhaltsam verschlechtert hätte und sein Tod nur noch eine Frage der Zeit sei.

Adolfo Suárez galt als Vater der spanischen Demokratie, da er am Ende des Franco-Regimes, das von 1939 – 1975 andauerte, dem Land zu einem friedlichen Übergang von Diktatur zu Demokratie verhalf. Seit 2003 litt Suárez an Demenz, woraufhin er sich aus der Öffentlichkeit endgültig zurückzog. Sein Gedächtnis hatte er zuletzt vollständig verloren, wie seine Familie mitteilte.

Nach Francos Tod beauftragte König Juan Carlos I. Suárez im Jahr 1976 mit der Bildung einer Übergangsregierung, welche dem gescholtenen Land zu einer parlamentarischen Demokratie verhelfen sollte. Suárez wurde mit den Wahlen des neuen Parlaments im Juni 1977 zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten Spaniens seit 1936. Nach Suárez Rücktritt 1981 als Regierungschef kämpfte seine Partei ums Überleben und verschwand kurze Zeit später vollständig aus dem politischen Spektrum Spaniens. Einige Comeback-Versuche Suárez scheiterten, sodass er sich 1991 ganz aus der Politik zurückzog.

Im Madrider Parlament wird Suárez die letzte Ehre erwiesen, bis er anschließend mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt wird. Die Fahnen des spanischen Kongresses und Parlamentes werden für 24 Stunden auf Halbmast wehen.

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