Spanien schafft 2014 zum ersten Mal seit 7 Jahren mehr Arbeit

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Arbeitslosenquote in Andalusien

Spanien scheint es nun endgültig geschafft zu haben, die Krise zu überwinden. Das Jahr 2014 war das erste Jahr seit 2007 in dem wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Insgesamt konnten die Zahl der Arbeitslosen um 253.627 gesenkt werden. Die Sozialversicherung meldete 417.574 neue Arbeitsplätze für das Jahr 2014. Damit wurde 2014 zum ersten Mal seit sieben Jahren mehr Arbeit in Spanien geschaffen als vernichtet.Diese Zahlen wurden von Statistikern des spanischen Arbeitsministeriums veröffentlicht. Gleichzeitig wurde jedoch auch betont, dass dieser leichte Lichtblick nur ein erster Schritt ist. Denn seit Beginn der Krise in Spanien haben rund 2,6 Millionen Menschen ihren Job verloren. Bis diese Zahlen aufgeholt werden, wird es wohl noch eine Weile dauern.

Ministerpräsident Rajoy ließ über Twitter verlauten, dass diese neuen Zahlen Grund wären um motiviert weiter zu arbeiten. Auch die Arbeitsministerin Fátima Báñez äußerte sich erfreut und versprach, dass 2015 ein Jahr werde, welches „alle offizielen Prognosen übertreffen wird.“

Und in der Tat gehen viele Experten davon aus, dass es auch im Jahr 2015 ähnlich positive Zahlen geben werde. Vor dem Hintergrund der Parlamentswahlen in Spanien, die Ende des Jahres stattfinden, könnte dies der regierenden Partido Popular neuen Schwung geben. In den Umfragen schwächelte die PP zuletzt und musste sich  der neuen linken Partei Podemos geschlagen geben.

Die Oppositionspartei PSOE kritisierte jedoch, dass die Zahlen nur sehr wenig über den Aufschwung oder die Wirtschaftsleistung Spaniens aussagen würden. Ein Großteil der neu geschaffenen Arbeitsplätze seien sehr schlecht bezahlt und überdies auch noch befristet und über Zeitarbeitsfirmen. Arbeitsmarktexpertin Mariluz Rodríguez (PSOE) sagte hierzu, dass diese Daten der derzeitigen Regierung ein komplettes Versagen bescheinigen würden. Pablo Iglesias, Vorsitzender von Podemos geht sogar noch einen Schritt weiter und verglich die Wettbewerbsfähigkeit Spaniens mit der von Bangladesch.

Obwohl unbefristete Arbeitsverträge nur noch 8 Prozent im Vergleich zu allen Arbeitsverhältnissen in Spanien ausmachen, konnte jedoch auch hier ein deutlicher Zuwachs gemeldet werden. Bis die Zahl von über 10 Prozent von vor der Krise erreicht ist, wird aber noch viel Zeit vergehen müssen. Viele Arbeitgeber stellen trotzdem wieder längerfristig ein. Dies ist in der Regel ein positiver Wirtschaftsindikator, da die Unternehmer davon ausgehen, dass die Krise überwunden ist.

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