5G startet in Spanien

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Während in Deutschland wochenlang um die Frequenzen von 5G gefeilscht wurde, macht man in Spanien bereits Nägel mit Köpfen.

Als eines der ersten europäischen Länder wird der neue Standard in Spanien umgesetzt. Das kündigte Vodafone-Präsident Antonio Coimbra bereits am Montag an. Noch kann das super-schnelle Internet zwar nur mit wenigen Smartphones genutzt werden, doch auch das soll sich bald ändern.

Während die Umsätze von Vodafone in Spanien zuletzt deutlich zurückgegangen sind, hofft das Unternehmen nun mit dem neuen 5G-Standard diese Verluste wieder gut zu machen. In gleich 15 großen spanischen Städten soll 5G jetzt starten: Fehlen dürfen dabei natürlich nicht die Metropolen Madrid und Barcelona, sowie Sevilla, A Coruña oder Bilbao.

Nur 3 Smartphones funktionieren mit 5G

Zunächst gebe es aber nur drei Smartphones mit denen das 5G-Netz in Spanien zu nutzen sei: Xiaomi, Samsung S10 5G und das LG V50. Iphone-Kunden können sich ein 5G-Gerät für 20 Euro im Monat mieten. Für den günstigsten 5G-Vertrag selbst werden noch einmal 50 Euro im Monat fällig.

Für den normalen Verbraucher, der Mails checkt und YouTube schaut dürfte sich nicht viel ändern. 5G ist aber interessant für den Versand von großen Datenmengen in Echtzeit. Auch Gaming und hoch auflösende Videos in Echtzeit sind für den Endverbraucher interessante 5G-Anwendungen. 5G ist Faktor 1.000 in Sachen Geschwindigkeit im Vergleich zum bisherigen 4G-Standard (LTE). Richtig interessant wird es daher erst bei industriellen Anwendungen wie Roboter oder autonomes Fahren.

Für Deutsche noch nicht in Spanien möglich

Für deutsche Urlauber ohne 5G-Vertrag wird dieses Netz in Spanien nicht nutzbar sein. Diese Verträge gibt es in Deutschland noch nicht. Und vor 2021 wird es sie wohl auch nicht geben. Vodafone hat in den nächsten Wochen erst einmal geplant Italien und Großbritannien in die 5G-Welt einzuführen.

Den Spaniern ist der Streit der USA mit dem chinesischen Technologieriesen Huawei wohl auch merkbar egal. Da Huawei der weltweite Marktführer im Ausbau von 5G-Netzen ist, führt auch wohl kein Weg an dem Konzern vorbei. Auch auf den Appell der USA keine Huawei-Technologie in Spanien beim Ausbau der 5G-Netze zu nutzen, hatte Spanien gar nicht erst reagiert.

Neben Huawei wird sich auch noch der schwedische Konzern Ericsson am Ausbau der 5G-Netze beteiligen. Dies hatte ein Vodafone-Sprecher jüngst bestätigt.

15 spanische Städte machen bei 5G mit

Neben den oben genannten Städten Madrid, Barcelona, A Coruña und Bilbao ist 5G auch in Valencia, Sevilla, Málaga, Zaragoza, Vitoria, San Sebastian, Vigo, Pamplona, Gijón, Logroño und Santander möglich.

Der Start ging mit den Frequenzen im 3,7 Gigahertz-Bereich los und erreichte ungefähr 50% der Bevölkerung dieser Städte. Im Laufe des Jahres 2019 werden die Netze weiter ausgebaut. Es dürfte also bald damit zu rechnen sein, dass die komplette Bevölkerung dieser Städte mit 5G versorgt sein wird. Vodafone ermöglicht diesen Service an alle Kunden die eine entsprechende Flatrate buchen und ein Smartphone besitzen, das 5G unterstützt.

Unterschiedliche Geschwindigkeiten an unterschiedlichen Orten

Wenn man sich einmal nach Madrid begibt, kann man schnell feststellen wie unterschiedlich die Geschwindigkeiten vom 5G-Netz noch an verschiedenen Orten sind.

Während man am Platz Puerta del Sol noch mit 800 Megabytes pro Sekunde surfen kann, beträgt die Geschwindigkeit innerhalb eines Gebäudes von Vodafone „nur noch“ 500 Megabyte pro Sekunde. Sobald 5G nicht mehr verfügbar ist, ändert sich die Surf-Geschwindigkeit automatisch auf den 4G-Standard. Sogar an der Puerta del Sol war dies noch in einigen Tests der Fall.

Diese ersten Gehversuche der 5G-Technologie in Spanien laufen mit „Non Stand Alone“. Das heißt, dass teilweise auch noch die Infrastruktur der 4G-Netze genutzt wird, in Verbindung mit stärkeren 5G-Antennen.

Ab 2021 soll 5G dann reibungslos funktionieren und spätestens 2025 spanienweiter Standard werden.

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