„Marsch der Würde“ in Richtung Madrid

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Proteste in Madrid

Die Proteste in Spanien, die in den letzten Jahren als „Marcha de dignidad“ oder „Movida del 15-M“ bekannt geworden sind, gehen in die nächste Runde. Auch in diesem Jahr marschieren wieder tausende Spanien über die sechs großen Autobahnen in Richtung Madrid.

Am heutigen Samstag finden sie Proteste dann ihren Höhepunkt in Madrid. Es wird gegen die antisoziale Politik der PP und gegen die Verarmung des Volkes demonstriert. Das Verkehrschaos in der spanischen Hauptstadt blieb nicht aus. Neben den sechs Marschkolonnen aus den Comunidades Autónomas kommen noch 29 Demonstrationszüge aus den verschiedensten Stadtteilen Madrids hinzu. Die Protestanten wehren sich gegen die Auflagen der Troika, die aus EU-Kommission, IWF und EZB besteht. In einem Manifest heißt es, dass ganz Spanien unter der Politik der Volkspartei PP und dem Diktat der Troika leidet. Der Diebstahl erkämpfter Rechte und die Verarmung des Volkes müssen endlich aufhören. Spanien möchte sich nicht mehr der gier skrupelloser Bänker unterwerfen.

„Es werde zwar immer wieder behauptet, dass es in Spanien aufwärts gehe, beim Volk kommt dabei jedoch nichts an,“ sagt ein Protestler aus Andalusien, der bereits seit dem 1. März unterwegs ist. „Spanien hat sich den Banken und der Troika unterworfen und kürzt überall – Von der Bildung bis zum Sozialsystem werden immer weniger Investitionen getätigt. Die Arbeitslosigkeit liegt mit rund sechs Millionen immer noch bei 26 Prozent. Rund 400.000 Menschen seien in den letzten Jahren aus ihren Wohnungen geworfen worden und auch die Jugendarbeitslosigkeit liegt mit über 50 Prozent immer noch auf einem erschreckenden Niveau.

Die Demonstranten haben auf ihrem Weg nach Madrid viel Solidarität erfahren. Egal in welchem Dorf sie ankamen, sie wurden immer herzlich empfangen. Dabei spielte es auch keine Rolle von welcher Partei dieses Dorf regiert wurde. Es wurden sogar Sporthallen geöffnet, wo die Demonstrierenden übernachten konnten.

Die Proteste der „Empörten-Bewegung“ finden bereits seit 2011 statt und werden seitdem immer am 15 März („15-M“) gestartet. In diesem Jahr soll vor allem vor der Europawahl auf die Missstände in Spanien aufmerksam gemacht werden. Die Bewegung 15-M protestiert gegen die Kürzungspolitik, Zwangsräumungen und den Bildungsnotstand. Die Sprecherin der Bewegung Irene Montero aus Madrid sagte, dass „wir heute am 22. März in Madrid angekommen sind, jedoch es noch nicht feststeht, wann wir wieder gehen werden.“

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