Ein Märchen aus 1001 Nacht

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Vejer

Schon mal von der Legende oder der Geschichte der Prinzessin Zahora gehört? Der Prinzessin, die im schönsten Dorf Spaniens lebte und schrecklich traurig wurde, weil sie es der Liebe wegen verlassen hat und so sehr vermisste? Nein? Dann wird es aber Zeit!

Also, es war einmal …

Es war einmal eine Prinzessin, sie soll Zahora geheißen haben. Sie war natürlich sehr schön und lebte in Vejer de la Frontera. Eines Tages kam ein nordafrikanischer Prinz vorbei und verliebte sich unsterblich in sie. Nun wollen wir mal nicht ausschweifen!

Sie heiratete den Prinzen und dieser nahm sie mit in sein Dorf.  Nach einiger Zeit wurde Zahora jedoch immer trauriger und unglücklicher. Der Prinz fragte seine Liebste, was denn sei und sie antwortete: Weißt Du, ich bin im schönsten Dorf Spaniens geboren und ich vermisse mein Dorf so sehr, dass es mir das Herz bricht, auch wenn ich Dich liebe.“ Da befahl der Prinz seinen Untertanen, Vejer de la Frontera nachzubauen und fragte seine Prinzessin, ob sie denn nun endlich wieder glücklich sei. Um das Märchen mal abzukürzen; na klar, endlich war Zahora wieder glücklich, und wenn sie nicht gestorben sind …

Legende, Märchen oder einfach nur eine romantische Geschichte, das lässt sich schwer nachvollziehen und jeder erzählt sie oder kennt sie ein bisschen anders. Die Wahrheit jedoch ist, dass Vejer de la Frontera tatsächlich mehrfach als Das schönste Dorf Spaniens gewählt“ wurde.

VejerWer den Berg hinauf fährt, auf ca. 250 Meter über dem Meeresspiegel, und die letzte Kurve umlenkt, der wird ein Schild entdecken, auf dem in Spanisch steht: Vejer de la Frontera – Bonitos de España (die schönsten Spaniens). Wie ein Adlerhorst thront Vejer de la Frontera auf der Bergspitze und wirkt von Weitem wie ein Palast aus einem Märchen aus 1001 Nacht. Die Rundumsicht über das wunderschöne andalusische Hinterland ist einfach atemberaubend und magisch.

Auf den Spuren von 1001 Nacht

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, sollte einfach hinfahren und sich selbst davon überzeugen. Es empfiehlt sich seinen Wagen unterhalb des Dorfes, auf den großen Parkplatz abzustellen. Man erreicht das Dorf am besten über die Bundesstraße A 2229. Vom Parkplatz aus führen steile Treppen direkt zur Stadtmauer, dieser einfach linker Hand folgen, bis der erste alte Torbogen, der historischen Stadtmauer erreicht ist. Von hier aus geht man nur wenige Meter bis zum Zentrum der Altstadt. Hier befindet sich die Plaza de España mit ihrem schönen Brunnen, den Cafés und niedlichen Geschäften rund herum. Der perfekte Ausgangspunkt, um auf eigene Faust Vejer de la Frontera zu entdecken. Wer sich das allerdings nicht zutraut: „Toro Tours“ in La Barrosa bieten einen geführten Ausflug an, der „Pueblo Blancos“ nennt. Man wird mit coolen Jeeps hingefahren und erfährt dabei von den ortsansässigen Fahrern immer tolle Geschichten, die die Touristen dann sicher durch Vejer führen.

Natürlich kann man auch einfach einen Reiseführer einstecken und alle Sehenswürdigkeiten abmarschieren. Noch schöner ist es allerdings, sich auch mal treiben zu lassen, mal hier hereinzuschauen oder dort zu verharren. Einfach den Zauber Vejers wirken lassen. Durch die Gassen zu irren, die einfach zu schön sind, um wahr zu sein. Um sich dann wiederzufinden und zu bestätigen, dass Zahora doch Recht hatte, Vejer de la Frontera ist einfach das schönste Dorf!

Übrigens, noch heute ist „ChefChaouen“ in Marokko die Schwester Stadt von Vejer, und tatsächlich ähnelt es Vejer, wie ein Ei dem anderen, nur das die Häuser nicht alle weiß sind. An der Geschichte scheint etwas Wahres dran zu sein … was für eine bezaubernde Liebesgeschichte!

¡El amor todo puede!

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